2009-02-15
- Der G8 auf La Maddalena bekümmert auch Genua
- G8: Die Staatsadvokatur verlangt die Zahlung der Gerichtskosten von den verurteilten Polizisten
- No Global, Schadensersatzzahlungen kommen in Fahrt
- «In Zone 1 gelten die höchsten Sicherheitsbestimmungen, ab Zone 4 gibt es keine unkontrollierten Bewegungen»
- Kehl: Stadt versucht den Campern ihr Camp über Geldforderungen zu vermiesen
- Mehrere Gebäude mit Farbe beschmiert
- »Lassen uns nicht aus Strasbourg verdrängen«
- WRI Handbook for Nonviolent Campaigns
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Der G8 auf La Maddalena bekümmert auch Genua
Sicherheitsplan – Genua vom G8 “verfolgt”
Der Gipfel wird auf La Maddalena abgehalten, die Stadt könnte aber Schauplatz von Gegendemonstrationen werden
Der Polizeipräsident: “Wir rüsten uns, es gibt aber noch keine klaren Signale”
Von Andrea Ferro
Der im Juli auf La Maddalena geplante G8 könnte sich auf Genua “auswirken”. Wie Neapel, Livorno und Civitavecchia ist die ligurische Hauptstadt im “Visier” der Polizeibehörde. Dass die lange und zerklüftete Welle der Protestbewegung direkt an der sardinischen Küste brechen wird, ist unwahrscheinlich. Daher sind die Häfen am Thyrrenischen Meer prädestiniert, Schauplatz der Demonstrationen zu werden. Der Polizeipräsident, Salvatore Presenti: “Wir rüsten uns, es gibt aber noch keine klaren Signale”
Am Tag, an dem Ministerpräsident Silvio Berlusconi im Fernsehen an die Ereignisse im Juli 2002 erinnert, wiegelt der Polizeipräsident Salvatore Presenti ab. “Mit Sicherheit wird es in Genua keinen neuen G8 geben”. Der Zweifel wohnt freilich nicht einem imaginären Wechsel im Regierungsprogramm inne: der Gipfel wird vom 7. bis zum 9. Juli auf La Maddalena stattfinden. Die Unwägbarkeiten drehen sich um die Piazza*, also darum, wann, und besonders wo, die Gegendemonstrationen stattfinden werden, deren Organisierung sich fünf Monate vor dem Gipfel noch im Anfangsstadium zu befinden scheint. Mit sicherheit wird man sie in einer oder in mehreren Städten an der Küste des Thyrrenischen Meeres inszenieren, von der bzw. von denen aus ein ideeller Blick auf Sardinien möglich ist. Dass die lange und zerklüftete Welle der Protestbewegung direkt an der sardinischen Küste brechen wird, ist unwahrscheinlich. Also werden Genua, Neapel, Livorno und Civitavecchia die alternativen Orte der Piazza. Häfen, Kreuzwege logistischer uns symbolischer Bedeutsamkeiten, natürliche Rampen für die Errichtung des Protestes. Im Polizeipräsidium in der Via Diaz bestätigt man, dass die ligurische Hauptstadt “im Visier” der Polizeibehörde ist. Und dass man bei einer Reihe von durch den Polizeichef einberufenen technischen Arbeitstreffen über Genua und Neapel (derzeit scheint die kampanische Hauptstadt als Schauplatz der Gegendemonstration in Pole-Position zu sein) gesprochen hat. “Zum Gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine besonderen Signale” Sobald es gegebenenfalls welche geben wird, werde ich Wert darauf legen, den Kontakt zu jenen aufzunehmen, die gedenken, zu demonstrieren. Dialog geht über Alles", fügt Salvatore Presenti hinzu. Die Atmosphäre ist durchdrungen mit Erwartung und hoher Wachsamkeit. Auch weil man sich bewusst ist, dass Genua, jenseits der Straßenproteste, aus dem Sediment der Schlacken der Spannungen vor acht Jahren auch “im Visier” von heimischen und internationalen Bombenlegern sein könnte. Die Stadt wird für immer die Stadt der im “reality TV” auf den Bildschirmen des ganzen Planeten augestrahlten Straßenguerrilla, der Verfahren und der Sprengsätze gegen Polizei- und Carabinieristandorten sein. Deshalb wurden sowohl auf zentraler wie auch auf dezentraler Ebene die Verbindungen zwischen sämtlichen Abteilungen, die auf dem Gebiet der Nachrichtendienste und der Prävention aktiv sind perfektioniert, damit der Austausch von informationen konstant sein kann. Auf präventiver Ebene hatte sich die Aktion damals als derart vollkommen ineffizient erwiesen, dass es den unfassbaren black bloc gelang, allen Filtern zum Spott aus allen Teilen Italiens und Europas zusammenzufließen.
Der Sicherheitsplan wird nach den Signalen ausgerichtet werden, die sich von jetzt an in den kommenden Monaten manifestieren werden. Der Grundstock ist aber bereits angelegt. Bereits ab Mitte Juni wird die Hafenumgebung von robusten Polizei- und Carabinierimannschaften kontrolliert sein. Eine sanfte Annäherung wird den Vorzug haben. Die Mannschaften werden sich in Seitenstraßen aufhalten und sich nur bei Entstehen von Bedingungen, die für Situationen der Spannung in der Öffentlichen Ordnung sprechen, offenbaren.
A.d.Ü.:
* Der Begriff “Piazza” findet gerne Verwendung, um öffentliche Protestkundgebungen zu bezeichnen
Source: http://www.processig8.org/Rassegna%20stampa/2009/CORRIEREMERCANTILE_09_02_05a.html
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G8: Die Staatsadvokatur verlangt die Zahlung der Gerichtskosten von den verurteilten Polizisten
von Massimo Martine3lli
Rom, 13. Februar 2009 - Die salzigste Rechnung ist auf dem Tisch von Vincenzo Canterini gelandet, der während der G8-Tage Befehlshaber der 7. Bereitschaftsabteilung der Polizia di Stato*: Ungefähr 70.000 Euro. Nur geringfügig kleiner fällt der Betrag für seinen Vize Michelangelo Fournier aus, der um das, was er am Diaz-Abend sah zu beschreiben sorgsam seine Worte wählte: "Es war ein mexikanisches Gemetzel".
Dann kommen die Gruppenangehörigen, insgesamt sind es ungefähr fünfzehn - die selben, die jeden Sonntag für zwölfhundert Euro im Monat sich der Auseinandersetzunng mit exhaltierten Stadiongängern stellen. Von diesen wird man im Schnitt 20.000 Euro verlangen. Es handelt sich um die Gerichtskosten für das genuesische Verfahren wegen dem, was in der Diaz-Schule geschah. Die dem No-global Volk zur Übernachtung während des G8 zugeschlagene Schule** war Gegennstand einer Durchsuchung mit blutigem Ausgang durch Polizei- und Carabinieri*** Abteilungen geworden, die zur Verletzung von sehr vielen jungen Menschen, die dort untergebracht waren führte.
Die Staatsadvokatur hat beschlossen, dass sie diese Beträge zahlen müssen, die Polizisten und ihre Befehlshaber. Zumindest jene, die verurteilt wurden: "Die Verwaltung kann die beantragten Zuwendungen nicht gewähren..." heißt es in einem Rundschreiben des Innenministeriums, das einer Reihe von Schriftverkehrsgefechten zwischen den privaten Verteidigern der angeklagten Beamten, der Staatsadvokatur und dem Innenministerium beendet. So werden nun die Privatverteidiger, die bei Annahme der Mandate auf die Übernahme ihrer Rechnungen durch den Staat vertraut hatten, die Rechnungen an ihre Mandanten weiterreichen müssen.
Schlussendlich büßen nur die Männer der 7. Bereitschaftsabteilung aus Rom. Leute, die für die Auseinandersetzung auf der Straße ausgebildet und gewiss an unsanfte Zusammenstöße gewöhnt sind, aber nicht ohne Wahrung klaren Verstandes in Extremsituationen. Es war jedoch gerade der klare Verstand, der den Männern in Uniform, die die schwersten Schäden in der Schule verursachten, verloren ging. "Es ist die Nacht des Freiwilligen gewesen", sagte Professor Romanelli, der den Kommandanten Canterini verteidigte, bei seinem Plädoyer vor Gericht. In jener Aussage steckte die gesamte Vereidigungsstrategie der 7. Bereitschaftsabteilung: jenes mexikanische Gemetzel, mit Blutspuren, die sich über Wände, Flure und Treppen zogen, konnten nicht von den Männern Canterinis angerichtet worden sein; es war sicher das Werk von ins offene Messer geschickte Dilettanten der Handhabe der Öffentlichen Ordnung. Verurteilt wurden aber sie.
Das geschieht zum ersten Mal. Nie zuvor hatte der Staat sich in Bezug auf Gerichtskonten einen Rückzieher gemacht. Und wir stehen vor einem neuen G8, der ein bewegter sein könnte, der auf La Maddalena. Consap, die größte Polizeigewerkschaft, hat bereits Maßnahmen getroffen, in Form von Vereinbarungen mit Assicurazioni Generali**** über etwaigen Rechtsschutz für neue Gerichtskosten. "Wir sind aber in Sorge", sagte Sekretär Vincenzo Innocenzi, "weil sich Männer und Frauen der Polizia di Stato ein weiteres Mal zwischen dem Hammer, dem Protestierenden, und dem Amboß, also den Pilatus'chen Insitutionen, die stets bereit sind, sich die Hände in Unschuld zu waschen, wenn sich die Lage zum Schlechten wendet".
A.d.Ü.:
* Der Autor verrät geringe Vertrautheit mit der Materie, obschon er offensichtlich gute Kontakte zu mindestens einer der involvierten Parteien haben muss: Canterini war seinerzeit Befehlshaber der 1000 Männer der 1. Abteilung der römischen Bereitschaftspolizei. Innerhalb dieser Abteilung wurde eine speziell für die Aufstandsbekämpfung ausgebildete Sondereinheit gegründet, die als "VII Nucleo" bekannt wurde und mittlerweile aufgelöst ist. Beim Überfall auf die Diaz-Schulen in der Via Cesare Battisti in der Nacht zum 22. Juli 2001 führte Canterini jene Sondereinheit an.
** Erneut verrät der Autor seine geringe Kenntnis der Tatsachen. Das Gebäude war ursprünglich für Nichtregierungsorganisationen vorgesehen und später als Mehrzweckstandort genutzt worden. Zur Schlafstätte wurde es nach dem Unwetter zahlreiche Menschen, die in Zelten übernachteten zur Suche nach Auweichmöglichkeiten zwangen.
*** Carabinieri waren lediglich an der Umfeldsicherung beteiligt.
**** Versicherungsgesellschaft
Source: http://www.ilmessaggero.it/articolo.php?id=46373&sez=HOME_INITALIA
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No Global, Schadensersatzzahlungen kommen in Fahrt
Il Secolo XIX
Prozeduren zur Entschädigung der Opfer in Gang gesetzt
Die Anwälte: "Der Staat will das, was der Richter festgelegt hat, aber nicht bezahlen"
04/02/2009
Genua - Die Prozeduren für die Entschädigung der als Opfer der beim G8 in Genua 2001 in der Kaserne Bolzaneto und in Pascoli-Diaz-Schule* begangenen Misshandlungen anerkannten No global wurden in Gang gesetzt. Zumindest die vorbereitenden Schritte, mit der Anfrage der Anwälte über die Herausgabe sämtlicher für die Akkreditierung der von den Richtern in den beiden Urteilen festgelegten Vorschussleistungen benötigten Urkunden. Es handelt sich um Vorschüsse auf die Ausgleichsleistungen für die bei den Vorfällen, die im Mittelpunkt der Verfahren standen erlittenen Schäden, deren Höhe erst im Rahmen eines Zivilverfahrens oder im Rahmen außergerichtlicher Vergleiche festgelegt werden wird. Unter großer Geheimhaltung und nach einer selbst von den involvierten Parteien als "ziemlich ungewöhnlich" bezeichneten Praxis hat das Innenministerium die Präfektur um die Eröffnung einer "Untersuchung" unter den Nebenklägern ersucht. Es ist nicht vergönnt, Genaueres in Erfahrung zu bringen, wenn auch unter den Anwälten der Demonstranten, die den Missbrauchshandlungen zum Opfer fielen einerseits Entmutigung, andererseits Lust auf Genugtuung herrscht.
"Wir sind sicher, dass der Staat das, was der Richter festgelegt hat, nicht zahlen will. Mit vergleichbarer Sicherheit können wir aber sagen, dass wir wissen werden, wo und wie wir uns auf rechtlichem Wege holen können, was uns geschuldet wird", so Riccardo Passeggi, einer der no-global Anwälte. Inzwischen hat auch die Generalstaatsanwaltschaft Genua Berufung gegen das Urteil wegen den Gewalthandlungen in der Kaserne Bolzaneto während des G8 2001 eingelegt. Der staatsanwalt Luciano di Noto hat beschlossen, wegen Rechtsfragen in Zusammenhabg mit vier Angehörigen der Gefangenenregiestrierungsstelle im "Zentrum für Anfangsverwahrung" in Berufung zu gehen, die in erster Instanz vom Vorwurf der Erstellung gefälschter Protokolle frei gesprochen worden waren. Nach Ansicht des Generalstaatsanwalts, soll während der ersten Verwahrungsphasen im besagten Zentrum keinerlei Protokollführung erfolgt sein. Daher sollen die vier Verantwortlichen eine Fälschung begangen haben. Der Praxis nach hätte man die Ingewahrsamgenommenen fragen müssen, ob sie eine Benachrichtigung von Angehörigen, Botschaften oder Konsulaten wünschten. Alle Verhafteten hätten jedoch erklärt, dass sie keine Angst hätten und keine Benachrichtung von wem auch immer wünschten.
A. d. Ü.
* Die Pascoli-Diaz-Schule war die Schule, die Sitz des Genoa Social Forum und des Medienzentrums der Globalisierungskritiker und Gegner war. Der Fall Diaz erstrect sich jedoch und in der Hauptsache, auf die Pertini-Diaz Schule. Dort schliefen die meisten Geschädigten zum Zeitpunkt des Überfalls.
Source: http://www.osservatoriorepressione.org/2009/02/genova-g8-avviate-le-procedure-favore.html
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Baden-Baden wird zur Festung − Polizeisprecher Schmid: «In Zone 1 gelten die höchsten Sicherheitsbestimmungen, ab Zone 4 gibt es keine unkontrollierten Bewegungen»
Rätselraten über Sicherheitszonen beim NATO-Gipfel
«Baden-Baden wird zur Festung», titelt heute FOCUS-Online. Auch die Informationspolitik der für den NATO-Gipfel verantwortlichen Sicherheitskräfte ist offenbar zu einer Art Festung geworden. Auf einer Sitzung in Baden-Baden sollen heute die Sicherheitszonen rund um die Stadt und das Kurhaus besprochen worden sein. Auf Anfrage von goodnews4Baden-Baden bestätigte ein Polizeisprecher in Freiburg, dass dieses Treffen heute stattgefunden hat. Bis zur Stunde war aber nicht herauszufinden, ob und welche Ergebnisse es bei dem Sicherheitstreffen gab. Auch das Innenministerium in Stuttgart hielt sich heute Nachmittag bedeckt und konnte oder wollte nichts zu dem Treffen sagen.
Der Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe schließlich verwies auf den Sprecher der zuständigen Einsatzleitung der Polizei in Freiburg. und die BAO Atlantik ist auch der von der Stadt Baden-Baden genannte Ansprechpartner für sicherheitsrelevante Fragen. Und so schließt sich der Kommunikationskreislauf ohne Informationen. Ebenso war nicht zu erfahren, wann und durch wen eine Information erfolgt. Bekannt ist bisher schon seit Tagen, dass die Bewohner unmittelbar um das Baden-Badener Kurhaus herum sich nur mit einem speziellen Ausweis in ihre Wohnungen kommen und dass angeblich fünf räumlich und zeitlich abgestufte Sicherheitszonen eingerichtet werden sollen. «In Zone 1 gelten die höchsten Sicherheitsbestimmungen, ab Zone 4 gibt es keine unkontrollierten Bewegungen mehr», sagte heute Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid gegenüber goodnews4Baden-Baden. Wehrhafte Zäune wie in Heiligendamm soll es nicht geben. Weiter unklar ist, wo Präsident Barack Obama während des NATO-Gipfels nächtigt. Einiges deutet daraufhin, dass er möglicherweise nun doch nicht in Baden-Baden oder auf der Bühlerhöhe, sondern in Straßburg im Hotel Hilton übernachtet.
Source: http://www.goodnews4baden-baden.de/daily_news_detail.php?mid=1592
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Kehl: Stadt versucht den Campern ihr Camp über Geldforderungen zu vermiesen
GipfelgegnerInnen werden zur Kasse gebeten
Heute trafen sich VertreterInnen der Anti-NATO-Gruppe Resistance desdeux rives mit VertreterInnen der Stadt und Polizei, um über die Camp-Fläche zu verhandeln. Nachdem der erste Vorschlag der Stadt, eine Wiese bei Goldscheuer 9 km vom Kehler Bahnhof gelegen, von den GipfelgegnerInnen aufgrund der Entfernung abgelehnt worden war und die Stadtvertreter ihrerseits ein Gelände im Stadtgebiet von Kehl verweigerten, machten diese sich erneut auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Das heute vorgestellte Gebiet befindet sich zwischen der Landstraße nach Bodersweier und der Deponie in Kork, 5km entfernt.
Die geforderten 30 Minuten Fußweg zum Kehler Bahnhof werden mit diesem Platz nicht eingehalten, jedoch befindet sich in unmittelbarer Nähe ein Bahnhof in Kork."Allerdings verweigert Bürgermeister Petry strikt ein Infozelt am Kehler Bahnhof oder näherer Umgebung, das wir als Anlauf-und Koordinierungsstelle dort bereitstellen wollen," ärgert sich Evi Woisetschläger von Resistance des deux rives. "Zu Beginn der Planung des NATO-Gipfels bejubelte Petry das tolle Ereignis in seinem Kehl, jetzt will er unter keinen Umständen AktivistInnen in der Stadt haben. Petry hätte nach eigener Aussage am liebsten, dass die NATO-GegnerInnen doch bloß nicht die Innenstadt betreten und ohne Aussteigen sofort nach Strasbourg weiterfahren sollen."
Ausserdem bemängelte Franka Berger vom Bündnis die finanziellen Forderungen der Stadt: "Sie machen auf kulant, sind im Endeffekt aber nicht bereit, sich an den Kosten zu beteiligen. Der Vorschlag ist viel zu teuer, wir sollen alles selber zahlen und das auch noch zu nicht marktüblichen völlig überzogenen Preisen." Woisetschläger fügt noch an:" Wir haben das Gefühl, dass die immensen Kosten des NATO-Gipfels von der Gemeinde ohne zu murren geschluckt werden, und die im Vergleich dazu lächerlich geringen Kosten des Camps akribisch genau abgerechnet werden sollen.Während die Luxushotels und Edelschlemmeressen der Delegierten der Bevölkerung wie selbstverständlich aufgedrückt werden, ist es angeblich nicht möglich, einfachstes Zelten im April mitzufinanzieren. Zu diesen Bedingungen wird es schwer sein, auf der Aktionskonferenz der NATO-GegnerInnen am Wochenende in Strasbourg eine positive Resonanz einzuholen. Da muß sich der Bürgermeister und die Verwaltung noch ein gutes Stück auf uns zubewegen."
Franka Berger
Resistance des deux rives
Telefon: 0152-01430544
Source: Gipfelsoli Presseverteiler | résistance des deux rives
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Mehrere Gebäude mit Farbe beschmiert
Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag mehrere Gebäude in Potsdam großflächig mit Farbe beschmiert. Unter anderen seien das Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr und die Fachhochschule Potsdam mit bis zu sieben Metern großen roten und schwarzen Schriftzügen besprüht worden, teilte ein Polizeisprecher am Sonntag mit. Die Schmierereien hätten einen Bezug zu Bundeswehr und NATO sowie zu städtischen Themen wie dem Bau des Stadtschlosses.
Am Gebäude der Bundeswehr wurde unter anderem der Spruch "Soldaten sind Mörder" an die Fassade gesprüht, an der Fachhochschule "Preußen Militarismus". Die fast identischen Schriftzüge in rot-schwarzer Farbe deuten laut Polizei auf dieselben Täter, offenbar aus der linken Szene, hin.
Source: http://directactionde.blogspot.com/2009/02/mehrere-gebaude-mit-farbe-beschmiert.html
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»Lassen uns nicht aus Strasbourg verdrängen«
NATO-Jubiläumsgipfel: Friedensaktivisten wollen an Erfolg der G-8-Proteste von 2007 anknüpfen
Von Claudia Wangerin
Vertreter des Aktionsbündnisses »Nein zur NATO« haben erneut zu Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen den Jubiläumsgipfel des Militärbündnisses am 3. und 4. April in Strasbourg und Baden-Baden aufgerufen. Geplant sind außerdem eine Gegenkonferenz, Protestcamps und eine internationale Großdemonstration, wie die Veranstalter am Mittwoch in Berlin ankündigten. Damit wolle man auch an den Erfolg der Proteste gegen den G-8-Gipfel 2007 in Rostock und Heiligendamm anknüpfen. Damals hatten Tausende an Blockadeaktionen teilgenommen und den Ablauf des Gipfels erheblich gestört.
»Gemeinsame Sicherheit kann es nur ohne die NATO geben«, erklärte Peter Strutynski vom Bundesausschuß Friedensratschlag. »Ein exklusiver Militärpakt schließt andere aus und erklärt sie zu Gegnern.« Deshalb fordere die Friedensbewegung die Auflösung der NATO.
Dem Aktionsbündnis gehören knapp 500 Gruppen und Organisationen an. Es ist somit das größte Friedensbündnis seit den Demonstrationen gegen den Irak-Krieg 2003. Viele der Beteiligten sehen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Krieg. Durch die weltweite Krise des Kapitalismus sei die Kriegsgefahr erhöht, erklärte Jonas Frykman, Sprecher der »Interventionistischen Linken«. Frykmann rief auch zur Teilnahme am eine Woche vor dem NATO-Gipfel stattfindenden Aktionstag zum Weltfinanzgipfel auf. Unter dem Motto »Wir zahlen nicht für eure Krise!« solle am 28. März in Berlin protestiert werden. Diese Demonstration bilde in Deutschland den Auftakt zur weltweiten Aktionswoche gegen Krise und Krieg.
Zeitgleich zu den Protesten in Strasbourg und Baden-Baden sind auch Großdemonstrationen von NATO-Gegnern in Istanbul und New York geplant. Bis heute ist unklar, mit welchen Einschränkungen der Versammlungsfreiheit auf deutscher Seite gerechnet werden muß – und ob die wichtigsten Grenzübergänge überhaupt geöffnet bleiben. Eine mögliche Sperrung der Europabrücke wolle man auf gar keinen Fall akzeptieren, erklärte Reiner Braun vom internationalen Juristenverein gegen Atomwaffen (IALANA). Die Brücke gilt als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft und soll zumindest vorübergehend gesperrt werden, während sich die Staats- und Regierungschefs für ein Gruppenfoto auf der benachbarten Mimrambrücke versammeln.
Die NATO-Gegner wollen es sich aber nicht nehmen lassen, in räumlicher Nähe zum Gipfelgeschehen zu protestieren. Dieses Recht werde man notfalls auf europäischer Ebene einklagen, betonte Braun. »Wir lassen uns nicht aus Strasbourg verdrängen.«
Source: http://www.jungewelt.de/2009/02-12/027.ph
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WRI Handbook for Nonviolent Campaigns
TABLE OF CONTENTS
- Introduction
* About this Handbook and How to Use It
* What is Nonviolence and Why Use it
* How Does Nonviolence Work?
* Nonviolence Training: Role of Trainers; Potential Topics for Nonviolence Training
* You and Your Group: Strengthening a Group; Exploring Differences; What Do You Want?
* Historical Uses of Nonviolence: What Works Where; The Role of Pacifists; Organising
* Case Study: Nonviolence Training in the U.S. Civil Rights Movement
* Case Study: Otpor: People's Power in Serbia
- Gender and Nonviolence
* Introduction to the gender section
* What is gender
* An example of linking peace and gender issues: New Profile in Israel
- Tasks and Tools for Organising and Facilitating Meetings
* Introduction to the section
* Working Together
* Check-List for Organising a Training
* Check-List for Facilitating a Training
- Nonviolent Campaigns
* What Makes a Campaign Nonviolent
* Planning Nonviolent Campaigns
* Constructive Programme
* The Movement Action Plan
* Forms of Nonviolent Action
* Stages of Escalation
* Role of media
* Campaign case study guide
- Organising for Effective Nonviolent Actions
* Sending the protest message
* Coping with the stress and strain of taking a stand
* Humour and nonviolent actions
* Working in Groups: affinity groups, group process, decision making
* Check list for planning an action
* Role/in/before/after an action
* Legal support
* Jail support
* Evaluation
- Stories and Strategies
* Introduction
* International solidarity campaign with South Africa
* Seabrook - Wyhl - Marckolsheim - transnational links in a chain of campaigns
* International Antimilitarist marches
* Chile: Gandhi's Insights Gave People Courage to Defy Chile's Dictatorship
* Israel - New Profile learns from the experience of others
* Turkey- Building a nonviolent culture
* The applications of Augusto Boal's “Theatre of Oppressed” in Turkey
* South Korea - Challenges and successes of working in nonviolence
* Peace Community of San José de Apartadó,Colombia : A lesson of resistance, dignity and courage
* Bombspotting - towards an European Campaign
* 15th of May - International Day of Conscientious Objection
- Exercises for Working in Nonviolence
* Introduction
* Hassle line
* Conflict line
* Brainstorming
* Speak out
* A gender dialogue for peacebuilders
* 10/10 strategies
* The tree
* Pillars of power
* Spectrum of allies
* Consequences of fear
* Tree and wind
* Decision making
* Cross spectrum
* Role playing
* Forum Theatre
* Tools for Grounding, Protecting, and Blockading
* Spectrum or Barometer
- Do it Yourself
- Handbook glossary of terms
- Resources
* List of related resources
* Resources for the printed version
- Links to WRI network
Source: http://wri-irg.org/node/3855