2009-02-14 

Britisches Klimacamp will Börsianer besuchen

Das britische Klimacamp will in diesem Jahr das Londoner Finanzzentrum ins Visier nehmen. Damit wollen die Aktivisten den Schwerpunkt der Proteste auf den Emissionshandel legen, dem zentralen Instrument der Europäischen Union zur Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes.

Wie der britische Guardian berichtet, wollen die Aktivisten die Probleme des Handels mit Verschmutzungsrechten hervorheben. Seit 2005 müssen alle großen Energieverbraucher in der EU im Rahmen des Kyoto-Protokolls für jede Tonne emittierten Kohlendioxids ein entsprechendes Zertifikat kaufen: Der Preis für die Kohlendioxid-Zertifikate ist jedoch durch die Finanzkrise in den letzten Monaten stark gesunken. Die Verschmutzung der Luft mit Treibhausgasen wird für die Industrie damit immer biliger.

"Die Nichtregulierung von Märkten und der Hunger nach endlosem Wachstum werden für die Menschen weltweit zur Bedrohung. Deshalb haben wir uns für Proteste im Finanzzentrum der Stadt entschieden", so ein Sprecher des Camps gegenüber dem Blatt. Geplant sei außerdem eine Protestaktion während des G20 Treffens in London am ersten April.

Ort und Datum des diesjährigen Klimacamps stehen noch nicht fest. Das Camp findet in England bereits zum vierten Mal statt. Im letzten Jahr hatten die Klimaschützer ihre Zelten in Kingsnorth aufgeschlagen: 1.500 Menschen protestierten gegen die Pläne des Energiekonzerns Eon zum Bau eines Steinkohlekraftwerks - der erste Neubau in Großbritannien seit 30 Jahren.