2009-01-31 

Spielabsagen wegen Nato-Gipfel - DFB: Unverständnis für Polizei-Forderung

DFB: Unverständnis für Polizei-Forderung

Mit Unverständnis hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf die Forderung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagiert, mit Blick auf den Nato-Gipfel Anfang April sämtliche sicherheitsrelevante Veranstaltungen wie Fußballspiele abzusagen. Bei dem Gipfel in Baden-Baden, Kehl und Straßburg hat die Polizei einen Großeinsatz und begründet damit ihre Forderung. Bereits seit Wochen befindet sich der DFB wegen der Problematik unter anderem im Dialog mit Michael Bantle, dem Leiter des Lagezentrums des Landespolizeipräsidiums im Innenministerium Baden-Württemberg.

`Wir können deshalb die pauschalen Forderungen der Polizei-Gewerkschaft nicht im geringsten nachvollziehen. Unsere Zusage ist eindeutig. Wir tun alles, um der Einsatzbelastung der Polizei Rechnung zu tragen´, erklärte der DFB-Sicherheitsexperte Helmut Spahn dem sid.

Bereits seit Wochen befassen sich der DFB und die Deutsche Fußball Liga (DFL) laut Spahn intensiv mit der Problematik der Spieltage rund um den NATO-Gipfel am 3./4. April 2009. Es könne davon ausgegangen werden, dass die tangierten Spiele der ersten vier Ligen in Baden-Württemberg nicht am 3./4. April 2009 stattfinden, sondern auf den 5. und/oder 6. April verlegt werden. Der DFB bot zudem an, dass auch eventuelle Risikospiele in anderen Bundesländern auf den 5. oder 6. April verschoben werden könnten. Der DFB war in Absprache mit der DFL bereits Ende letzten Jahres mit der Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) in Neuss in Kontakt getreten.

Die von der ZIS vorgeschlagenen spielplantechnischen Änderungen seien damals bereits zugesagt und von der ZIS für ausreichend erachtet worden, meinte Spahn weiter. Nach einem Gespräch mit dem polizeilichen Einsatzstab des Nato-Gipfels hatte der GdP-Bundesvorsitzende Konrad Freiberg am Freitag aber erklärt: `Für den Schutz der zahlreichen, hochkarätigen Staatsgäste, darunter der neue US-Präsident Barack Obama, muss die Polizei eine Herkules-Aufgabe bewältigen. Es ist nicht zu verantworten, wenn zwingend benötigte Kräfte zu Nebenschauplätzen wie Fußballstadien oder Marktplätze abgestellt werden müssten.´