2009-01-13
PFORZHEIM/BADEN-BADEN. Noch steht nicht fest, wann genau US-Präsident Barack Obama zum Nato-Gipfel Anfang April in Straßburg und Baden-Baden einschweben wird. Auch ist – zumindest offiziell – noch nicht ausgemacht, wo er landen (Straßburg, Söllingen, Ramstein?) oder wo er Quartier beziehen wird (Hotel „Bühlerhöhe“ oder ebenfalls in der pfälzischen US-Air Base Ramstein bei Kaiserslautern?).
Doch eines ist sicher: Es wird der größte Polizei-Einsatz in der Geschichte Baden-Württembergs. Wie viele Ordnungshüter die Polizeidirektion Pforzheim stellen muss, steht noch nicht genau fest. „Ende Januar sehen wir klarer“, sagt Kriminaloberrat Matthias Zeiser, Sprecher der Besonderen Aufgabenorganisation (BAO) „Atlantik“ bei der Landespolizeidirektion Freiburg, auf PZ-Anfrage.
Er rechnet wie auch Pforzheims Polizei-Chef Burkhard Metzger mit rund 100 Kräften. Mitte Februar werden die offiziellen Kräfteanforderungen an die Direktionen und Präsidien im Land ergehen.
Fest steht weiter: Zwischen 27. März und 5. April ist ein Polizist entweder im Dienst oder krank – Urlaub gibt’s keinen in der kritischen Woche. 6000 Polizisten aus Baden-Württemberg, verstärkt durch 8000 Kollegen aus anderen Bundesländern, sollen für Sicherheit und Ordnung sorgen. „Dass wir nicht nur auf uniformierte Polizisten, sondern auch auf Kriminalbeamte aus Pforzheim zurückgreifen, ist durchaus möglich“, sagt Zeiser. Noch stünden keine Details der Einsatzplanung fest.
Protest von Rechts und Links
Jeder, der nach Baden-Baden abgeordnet wird, weiß, was ihm blühen kann: Tausende von Gipfel-Gegnern haben sich angesagt – sowohl Rechtsextremisten wie die NPD-Jugend als auch Linksaußen. In der Tageszeitung „junge Welt“ ist zu lesen, man wolle den Mächtigen der westlichen Welt bei der 60-Jahr-Feier des nordatlantischen Bündnisses „den Gipfel versalzen“. Die Gipfel-Gegner rufen zur „Mobilisierung gegen das Kriegstreibertreffen“ auf und rechnen mit mehreren Tausend Teilnehmern – wie beim G 8-Gipfel in Heiligendamm 2007. Auch in Mecklenburg-Vorpommern waren Polizisten aus ganz Deutschland – davon zwei aus Pforzheim – zum Schutz der Politiker im Einsatz.