2007-01-14
Wir sind die ehemalige CampInski-Pressegruppe und wollen weitermachen. Dies gerne mit anderen, und damit alle mal was in den Händen haben, hier unsere Vorstellungen. Orientiert am Konzept für Pressearbeit im Campinski wollen wir unsere Arbeit so organisieren, dass sie transparent ist und offen für Mitarbeit. Das bedeutet:
- Wir wollen weitestgehend keine eigenen, also selbstgeschriebenen, oder 'von uns ausgedachten', Inhalte/Statements vermitteln, auch wenn es wenn es davon natürlich Ausnahmen geben wird. Vorläufig gibt es innerhalb des dissent+x-Spektrums wenig inhaltlichen Konsens, so dass wir uns auch gar nicht in der Lage sähen, sicher sagen zu können, was eigentlich Haltung von 'dissent+x' zu einem gegebenen Thema wäre.
- Wir sehen uns eher weiterhin als 'Servicebüro' für die Inhalte der dissent+x-Arbeitsgruppen, die idealerweise uns kontaktieren, wenn sie meinen, dass Pressearbeit aktuell sinnvoll ist, also etwa eine Erklärung herausgegeben werden soll. Gleichzeitig können wir Anfragen der Presse an Gruppen weitergeben oder eigene Ideen an aktive Gruppen herantragen.
- Wir werden als nächstes die vorhandenen Pressekontakte aus dem Campinski reaktivieren, indem wir sie kontaktieren und uns als AnsprechpartnerInnen auch für dieses Jahr vorstellen. Ein Schritt wird sein, die bisherige Pressearbeit auszuwerten; ein weiterer, neue Kontakte aufzubauen.
- Transparent bedeutet für unsere Arbeit, dass wir klar sagen, was wir machen und warum, und was nicht. Es geht uns nicht darum, Einzelne als SprecherInnen zu etablieren, die alles und jedes kommentieren. Die Pressearbeit muss dokumentiert werden und für die Gruppen nachvollziehbar sein. Hierzu sollten wir uns eine Kommunikationsstruktur überlegen, an der mehrere Personen von unterschiedlichen Orten aus zusammen arbeiten können, z.B. passwortgeschütztes Wiki, verschlüsselter Chat.
- Was wir nicht wollen, ist, losgelöst von der tatsächlichen Arbeit und den Diskussionen der dissent-Gruppen Statements zu verfassen. Statt dessen liefern wir die 'Infrastruktur', um politische Aktionen der Presse zugänglich zu machen, ausgehend aber von der Initiative derer, die die Aktionen verantworten.
- Gleichzeitig wird es aber natürlich - je näher der Gipfel kommt, desto mehr - notwendig sein, Offensichtliches schnell zu kommentieren (Es demonstrierten 4000 Menschen am.. um.. weil..). Das betrachten wir auch als Teil unserer Arbeit. Für die Zeit während des Gipfels können wir uns deshalb vorstellen strukturiert Informationen zu sammeln, zu überprüfen und dann als Pressegruppe oben genannte allgemeine Infos der Presse zugänglich zu machen. Dazu brauchen wir viele Leute an verschiedenen Orten und können uns vorstellen, das mit anderen Gruppen zu koordinieren, die ebenfalls so arbeiten (z.B. Radiogruppen, Infopunkte, Medienzentrum).
- Offenheit bedeutet, jetzt Arbeit zu investieren, um Informationen so zu sammeln und zu strukturieren, dass Neue schnell Zugang zu ihnen haben und nicht einige wenige alles wissen, was kurzfristig wichtig sein kann, um bestimmte Vorgänge zu kommentieren. Dazu bräuchte es jetzt langsam mehr Leute, die sich vorstellen können und die Kapazitäten haben, Pressearbeit zu machen. Wir schlagen dazu ein Treffen auf dem dissent-Wochenende vom 19. - 21. Januar in Bremen vor. Die einzelnen Schwerpunkte könnten sich überlegen, Personen zu benennen, die Lust auf Pressearbeit haben, damit die Inhalte nicht zu kurz kommen.
- Aus unserer Perspektive sind jetzt noch keine regelmäßigen Presseerklärungen, Pressekonferenzen oder Hintergrundgespräche notwendig. Es ist nicht wichtig, zu allem und jedem jetzt etwas zu sagen. Wir denken, dass das 'verschwendete Energie' wäre, weil vermutlich wenige solche Erklärungen überhaupt aufgegriffen würden. Wir reden lieber über das, was 'wir' machen, über eigene Aktionen. Das finden wir wichtiger, als Aktionen der Gegenseite zu kommentieren.
- Wir halten es für sinnvoll, uns an einer großen Pressekonferenz am Freitag vor dem Gipfel zu beteiligen. Stichworte "spektrenübergreifend" und (falls das dann noch die Politik ist) "keine Distanzierung von anderen Widerstandsformen".
- Genauso ist es notwendig, gleichberechtigt und vor allem gut vorbereitet an den Pressekonferenzen z.B. nach Rostock III teilzunehmen. Wir glauben, dass dies die Voraussetzung ist, um von den Medien als Teil der Vorbereitung wahrgenommen zu werden.
Eure Campinski-Pressegruppe