2009-01-09
140 Kilometer liegen zwischen Biberach und Baden-Baden. Doch wenn am 3. und 4. April anlässlich des Nato-Gipfels der größte Polizeieinsatz in Baden-Württembergs Geschichte ansteht, kommen auch Biberacher Beamte im badischen Kurort zum Einsatz. Wie viele es sein werden, steht laut Innenministerium noch nicht fest.
Die Staats- und Regierungschefs aller 26 Nato-Länder, darunter auch der künftige US-Präsident Barack Obama, sowie 3500 Teilnehmer und ebenso viele Medienleute werden zu dem in Baden-Baden und Straßburg stattfindenden Gipfel zum 60-jährigen Bestehen der Allianz erwartet.
Um die Sicherheit der Gäste und einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, sollen voraussichtlich etwa 14 000 deutsche Polizisten zum Einsatz kommen, teilt Alice Loyson-Siemering, Pressesprecherin des Innenministeriums, auf SZ-Anfrage mit. "Rund 6000 Polizisten kommen aus Baden-Württemberg, etwa 8000 Beamte aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei", sagt Loyson-Siemering.
Auch Polizisten aus Biberach werden in Baden-Baden zum Einsatz kommen, betont die Pressesprecherin. Allerdings stehe noch nicht fest, wie viele. "Das kann man erst etwa vier Wochen vor dem Gipfel sagen, wenn die Einsatzpläne stehen."
Ein Polizist aus Biberach befasse sich jedoch bereits jetzt mit dem deutsch-französischen Nato-Gipfel, so Karl-Heinz Schmid, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Freiburg. Rainer Keller von der Polizeidirektion Biberach sei einer von rund 90 Beamten, die der sogenannten Besonderen Aufbauorganisation (BAO) Atlantik angehörten. Sie ist bei der Landespolizeidirektion Freiburg angesiedelt und verantwortlich für die Planung des Einsatzes. Während Keller sich also im Planungsstab tagtäglich mit dem Polizeigroßeinsatz beschäftigt, sind seine Kollegen der Polizeidirektion Biberach sowie die rund 300 ausgebildeten Polizeibeamten der Bereitschaftspolizei Biberach bislang lediglich in ihrer Ferienplanung betroffen. Denn: "Für die Zeit um den Gipfel gibt es eine landesweite Urlaubssperre", berichtet Loyson-Siemering. Sie gilt für alle Polizisten in Baden-Württemberg vom 27. März bis 5. April.