2008-12-12
Camps von Demonstranten könnten das städtische Leben beeinflussen
»Mit Gelassenheit« sieht Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach dem Nato-Gipfel am 3. und 4. April in Straßburg und Baden-Baden entgegen. Offen ist die Frage, was auf die Hornisgrindestadt zukommt.
Beim Nato-Gipfel in diesem Jahr in Bukarest war die Polizei stets präsent. Wird auch Achern von deren Einsatz und von Demonstrationen betroffen sein, wenn am 3. und 4. April der Nato-Gipfel in Straßburg und Baden-Baden stattfindet?
Ursprünglich sollte der Nato-Gipfel in Straßburg und Kehl stattfinden. Seit feststeht, dass nun aber statt in Kehl in Baden-Baden getagt wird, ist auch die Stadt Achern im Einzugsbereich dieses politischen Großereignisses, ja geografisch gesehen sogar mittendrin.
Die Stadtverwaltung befasse sich mit dem Thema »theoretisch und praktisch«, so der Oberbürgermeister auf Anfrage der Acher-Rench-Zeitung. Er habe bereits an Vereine appelliert, an dem Wochenende um den Palmsonntag auf größere Veranstaltungen zu verzichten.
Hinweis an die Vereine
Denn es müsse mit Straßensperrungen etwa der B 3 oder der A 5 gerechnet werden. Dies würde bedeuten, dass die Besucher Probleme hätten, die Veranstaltungen mit dem Auto anzufahren oder wieder nach Hause zu kommen. Weiter könnte auf die Stadtverwaltung eine Anfrage der Polizei zukommen, ihr eine Halle zur Verfügung zu stellen. Darauf ist sie ebenso vorbereitet wie auf Anfragen nach einem Camp für Nato-Gegner. Hier könnte Achern als Standort infrage kommen. Erfahrungen mit Camps hat die Stadt seit dem England-Camp, das während der Fußball-WM 2006 in der Heid stattfand. Es sei vieles möglich, so Muttach.
Allerdings ist auch noch vieles ungewiss. Gleiches gilt für die Acherner Polizei. Der Nato-Gipfel werde alle Polizisten im Land belasten, heißt es bei der Acherner Polizei. Es wird mit rund 10 000 Nato-Gegnern gerechnet
Und rund 12 000 Polizisten sollen rund um den Gipfel im Einsatz sein.
Wie viele davon in Achern nach dem Rechten schauen, wird davon abhängen, ob auch in der Hornisgrindestadt Demonstrationen zu erwarten sind. Die Planung für den Polizeieinsatz laufe allerdings über die Polizeidirektion in Offenburg. Die Stadtverwaltung hat – auch wenn der Gipfel erst Anfang April stattfindet – bereits einen Planungsstab eingerichtet, dem unter anderem Hans-Peter Vollet, Ulrich Fisel, Ralf Volz und Michael Wegel angehören. Erster Ansprechpartner ist Franz Leppla vom Ordnungsamt.