2008-12-09
Alexandros war unser Freund, unser Bruder, unser Sohn, unser Klassenkamerad und unser Genosse. Der Mord am 15jährigen Alexandros war der Tropfen, der das Fass all der Fälle von Morden an jungen Menschen, die der Polizei widersprachen, auf Aufforderung nicht an einer Straßensperre angehalten haben oder einfach - so wie Alexandros - zur falschen Zeit am falschen Ort waren, zum Überlaufen gebracht hat. Der Mord an Alexandros mit war kein isoliertes Ereignis, wie der Innenminister dreist behauptet. Seine Erklärung vollendet faktisch die Ankündigung des ehemaligen Justizministers Polydaros, wonach es nur eine Frage der Zeit sei, bis einem Polizisten das Temperament durchgehe und er schießen würde.
Der Polizemord am jungen serbischen Studenten Bulatovic im Jahre 1998 in Thessaloniki, der Mord am jungen Leontidis durch einen Polizisten in der Cassandrou Straße 2003, der Tod des 24jährigen Onohua, nachdem er im Sommer 2007 von einer Zivilstreife in Kalamaria gejagt worden war, der Mord an der 45jährigen Maria in Lefkimi im Zusammenhang mit einem Angriff der Polizei auf Menschen, die sich gegen eine Mülldeponie wehrten, der Mord am pakistanistischen Migranten in der Straße Petrou Ralli in Athen im letzten Monat, die alltägliche Erniedrigung und Gewalt gegen jeden kleine Missetäter bei Polizeiaktionen überall in Griechenland, die Schüsse gegen die TeilnehmerInnen von Studieredendemonstrationen im letzten Jahr, die gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen, der Tränengas-Krieg der Polizei, die Gewalt gegen jeden, der protestiert ... Und natürlich der tagtägliche Mord an wirtschaftlichen und politischen Flüchtlingen durch die Grenzpolizei. Selbst die Tode in den eisigen Wasser der Ägais oder den Minenfeldern von Evros: All dies ergibt das Bild der griechischen Polizei.
Der Mord am Alexandros mit seinen 15 Jahren erzeugte eine Welle der Wut und Verzweiflung bei hunderttausenden von Jugendlichen und Menschen jeden Alters. Es ist nicht nur die Abscheu und die Trauer über den Tod des jungen Mannes. Es gibt ein verbreitetes Bewusstsein, dass es für jeden von uns oder diejenigen die wir lieben, eine Kugel gibt, die auf ein unglückliches Zusammentreffen wartet und dieses Bewusstsein teilen wir alle als Brüder, Freunde und Eltern miteinander. Wir leben in einer sozialen Realität, die die Genauer belohnt, die uns manipulieren – die Politiker und den Klerus. Wir alle versuchen in einem Morgen ohne Zukunft zu überleben.
Wir haben die Zukunft uns die Verwaltung unserer Gesellschaft an Leute ohne Moral und Regeln übertragen, die keinen Respekt vor der Menschheit kennen.
In dieser Realität war der Mord am 15jährigen Alexandros der letzte Tropfen, der das Fass unserer Wut zum Überlaufen brachte.
Aber Wut ist nicht einfach nur ein Gefühl. Sie ist ein Kampf für soziale Gerechtigkeit. Eine Gerechtigkeit, von der jetzt deutlich wird, dass, solange sie in der sozialen Realität nicht existiert, es keinen sozialen Frieden geben wird, weil es nur Friedhöfe sind, die mit solcher Unterordnung und solcher sozialen Ungleichheit sozialen Frieden fordern können.
Weil wir jung sind wie Alexandros, weil wir einen Traum von Würde träumen wollen, wo der Staat und die Autoritäten nur Unterordnung und Verzweiflung verbreiten, weil wir leben wollen und nicht nur über den nächsten Winter kommen, wegen all dem sind wir wütend und kämpfen.
Wir werden Alexandros weder vergessen, noch wollen wir einen weiteren toten Alexandros durch Polizeikugeln.
Es wird keinen Frieden geben mit denen, die die Zukunft der Jugend zerstören, kein Eingreifen, keine Krokodilstränen für die heuchlerischen Minister. Liebe im Leben und Hoffnung für die Menschen. Einen täglichen sozialen Kampf mit unseren Klassenkameraden, unseren Freunden, unseren Familien und unseren GenossInnen für eine Gesellschaft ohne Wächter, für eine solidarische Gesellschaft.
Wir rufen alle Bewohner, alle StudentInnen und ArbeiterInnen auf, mit uns gegen die staatlich gedeckten Mörder auf die Straße zu gehen.
Die Vollversammlung der besetzten Theaterschule
Quelle: http://www.fau.org/artikel/art_081209-141610
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Vorbereitung einer bundesweiten Demonstration
Endlich in die Offensive!
Die Ereignisse überschlagen sich. Vor dem Hintergrund einer weltweiten Krise des Kapitalismus jetzt der erste Riss im neoliberalen Gebäude: der Aufstand in Griechenland.
Es wird Zeit schnelltens eine bundesweite Großdemonstration vor diesem Hintergrund sich zuspitzender Ereignisse vorzubereiten.
Wir müssen handeln.
Vorbereitungstreffen für eine bundesweite Demo:
Do. 11.12, 19.30 im Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Straße 4
In die Offensive kommen!
In vielen Spektren der Linken wird in den letzten Wochen über die Krise des neoliberalen Kapitalismus und ihre sozialen und politischen Folgen diskutiert. Verständigungsprozesse über linke Strategien finden statt. Einige Vorschläge hierzu liegen bereits auf dem Tisch z.B. ein ‚antikapitalistischer Ratschlag’ der Interventionistischen Linken am 25. Januar in Frankfurt; Vorschläge aus linken gewerkschaftlichen Zusammenhängen
Bislang fehlt jedoch die ‚Initialzündung’, damit unterschiedliche Spektren zusammenkommen und linke Perspektiven jenseits der Krise sichtbar machen.Mit dieser Einladung möchten wir, in Ergänzung zu bestehenden Vorschlägen, einen konkreten Schritt in diese Richtung gehen und ein breites, gesellschaftlich mobilisierungsfähiges Bündnis für eine gemeinsame (bundesweite) Demonstration in den ersten Monaten 2009 anstoßen.
Das Projekt einer gemeinsamen Bündnisdemonstration
Eingeladen sind u.a.:
Interventionistische Linke (IL); Bundeskoordination Internationalismus (BUKO);
Antifaschistische und antirassistische Gruppen und Initiativen;
Antimilitaristische Gruppen und Initiativen; Initiativen der Erwerbslosen- und
Sozialproteste, Sozialforum; Gewerkschaftslinke und Gewerkschaftsjugend; Attac;
Sozialistische Alternative (SAV)
Anti-Atom und klimapolitische Initiativen; ‚Sozialistische Linke’ und ‚Antikapitalistische Linke’ in der Partei ‚die Linke’; linke Verbände u.a.
solid!; SDS; Naturfreundejugend; SJD – die Falken; JungdemokratIn nen/Junge Linke)
Quelle: http://de.indymedia.org/2008/12/234980.shtml
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Freiheit stirbt mit Sicherheit — Für unkontrollierte Versammlungen
In Baden-Württemberg will die CDU/FDP-Landesregierung zum 1. Januar 2009 ein neues Versammlungsgesetz einführen. Mit Blick auf anstehende Proteste sollen zusätzlich zum Polizeigesetz noch weitere versammlungsfeindliche Maßnahmen möglich sein. Den Repressionsorganen werden immer mehr Möglichkeiten zur Verhinderung unerwünschter Versammlungen gegeben. Im Rahmen eines europaweiten Rechtsrucks wird die Grundlage zur repressiven Durchsetzung wirtschaftlicher und politischer Interessen der Herrschenden ausgebaut werden. Die außerparlamentarische Opposition wird mehr denn je überwacht und kontrolliert, möglicher Druck von der Straße soll im Keim erstickt werden können...
UnterstützerInnen der Demo am 13.12.2008
Antifaschistisches Aktionsbündnis BaWü (AABaWü)
Autonome Medienkollektiv Freiburg
Bündnis für Politik- und Meinungsfreiheit (bpm)
Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten in der GEW (BASS)
DGB Jugend
DIY-Küche
FiWi’s West
FreieBurg
Freiräume PiratInnen
Grether Geländeplenum
Grüne Jugend Baden-Württemberg
Harlekeens antinational
Indymedia linksunten
Kampagne 19. Mai
KTS Freiburg
Linksjugend Solid Mittelbaden
Nextsteffi
No Entertainment
Revolutionärer Aufbau Schweiz
Schattenparker
Quelle: http://www.kts-freiburg.org/spip/spip.php?article857