2008-11-22
Baden-Baden (ddp-bwb). Das in Baden-Baden und Straßburg stattfindende Gipfeltreffen zum 60-jährigen Bestehen der NATO im April droht nach einem «Spiegel»-Bericht ein «organisatorisches Desaster» zu werden. In Baden-Baden müssten noch passende Räumlichkeiten gebucht werden, um ein Essen unter anderem für Gastgeberin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den künftigen US-Präsidenten Barack Obama ausrichten zu können, berichtet das Nachrichtenmagazin vorab. Eigentlich habe die Zusammenkunft von etwa 60 Staats- und Regierungschefs in den deutsch-französischen Grenzorten Kehl und Straßburg stattfinden sollen. Weil nachträglich aufgefallen sei, dass der Kleinstadt Kehl die nötigen Hotels und Festsäle fehlen, werde die deutsche Gipfelhälfte nun nach Baden-Baden verlegt.
«Die Atmosphäre des Treffens könnte darunter leiden, dass die Franzosen schon jetzt vergrätzt sind», heißt es in dem Vorabbericht weiter. Mit großem Pomp habe der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy bei dem Treffen die Rückkehr seiner Nation in die militärische Struktur der NATNO verkünden wollen. Wegen des geänderten Veranstaltungsorts solle Sarkozy dies nun am Samstagmorgen «in einem öden Konferenzzentrum» tun. Dabei werde das erhoffte Medienereignis «wohl ausbleiben».
Für den Gipfel sind dem Bericht zufolge bereits 300 Demonstrationen angekündigt, 15 000 Polizisten werden allein auf deutscher Seite die Veranstaltung sichern. Aus Sicherheitsgründen werden Autobahnabschnitte und Grenzübergänge stundenlang blockiert. Gleichzeitig beginnen die Osterferien in neun Bundesländern.