2006-12-29
Die Hamburger Polizeiführung erwartet im Vorfeld des Treffens der führenden Industrienationen in Heiligendamm weitere Anschläge von linksautonomen Gruppen. Deshalb wurde am Donnerstag eine Sonderkommission in der Hansestadt eingerichtet. Sie soll das weitere Vorgehen der Polizei koordinieren. Hamburgs Polizeipräsident Werner Jantosch schließt bis zum G8-Gipfel im Juni 2007 weitere Aktionen und auch Anschläge der linken Szene in der Hansestadt nicht aus. Dafür spreche die räumliche Nähe zu Heiligendamm, aber auch die ideologische Nähe vieler Sympatisanten zu den Kritikern.
“Realistisches Lagebild erstellen”
Ihn erinnere die derzeitige Situation an die Zeit vor der Fußball-Weltmeisterschaft, sagte Jantosch im Gespräch mit NDR 90,3. Auch da sei viel über Anschläge spekuliert worden. Deshalb soll die Polizei jetzt erst einmal ein realistisches Lagebild erstellen. Die Polizei werde sich mit dem Thema Anschläge beschäftigen und auch mit der Frage, wer betroffen sein könnte, so Jantosch. Außerdem seien mögliche Demonstrationen in der Stadt ein Thema. So könnten “bestimmte Dinge” möglicherweise verhindert werden.
Um diese Fragen kümmert sich die jetzt eingerichtete Sonderkommission. Der personelle Umfang soll sich danach richten, welche konkreten Maßnahmen die Beamten beschließen. Unterdessen übernahm Generalbundesanwältin Monika Harms die Ermittlungen zum Anschlag auf das Haus des Bundessstaatssekretärs Thomas Mirow. Eine Spur gibt es noch nicht.
Stand: 29.12.2006 11:25
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