2008-10-18 

G8: Zwei Jahre und drei Monate für Perugini beantragt

16/10/2008

Von Antonio Rispoli

Unter den Bildern, die zur Zeit der Tage von Genua 2001 gemacht wurden, war es eins der heftigsten: Andrea (fehlerhafte Angabe des Vornamens; Richtig: „Alessandro“, d.Ü.) Perugini, damals Vize-Chef der Digos, der mit gewaltsamer Wucht einem Jungen mit entstelltem Gesicht, der nicht einmal mehr stehen kann, einen Tritt versetzt. Marco Mattana, so der Name des Jungen, wurde von Perugini und anderen Polizisten wild geschlagen, wobei er Traumata und Verletzungen davon trug, besonders am Auge, wo ihn zahlreiche schwere Hiebe erreicht hatten. Heute ist Perugini Angeklagter im Verfahren wegen jenen Vorfällen. Mit ihm zusammen, Antonio Del Giacco, Stefano Pinzone, Enzo Raschellà und Luca Mantovani - allesamt Polizisten, die an jener Prügelaktion beteiligt waren.

Bild: Perugini

Aber auch in diesem Fall wurden sämtliche dieser Straftat Angeklagten mit besonders weichen Samthandschuhen behandelt. Der Staatsanwalt hat für Perugini und Del Giacco eine Strafe in Höhe von zwei Jahren und drei Monaten, für Pinzone zwei Jahre und einen Monat, für Raschellá und Mantovani ein Jahr und 18 Monate beantragt. Harte Strafen? Ich würde sagen: nein. Auch weil diese Straftaten unter die Straferlassregelung fallen, die alle Strafen unter drei Jahren aufhebt. Man könnte sie also gleich frei sprechen, das Ergebnis wäre das Gleiche, da man nie den Mut hat, die Polizisten zu verurteilen, die die von ihnen getragene Uniform beschmutzen.

Anmerkung: obiger Artikel ist angesichts der weitestgehenden Gleichschaltung der Presse in Italien im Allgemeinen und der stark zugunsten der Polizei verzerrten Berichterstattung im Besonderen vom Ton her ziemlich eindrucksvoll, aber einsame Ausnahme. Interessierte können sich auf Englisch eine Selbstdarstellung der Agentur durchlesen: http://www.julienews.it/aboutus.htm