2008-09-16 

Diaz-Verfahren wird am 17.09. fortgesetzt

Informationsquelle: ami – Agenzia Multimediale Italiana (Nachrichtenagentur). Übersetzung des Artikels:

G8. Das Verfahren wegen des Einfalls der Polizisten in die Diaz-Schule geht weiter

Genua, 15.09.2008 – Am Mittwoch, den 17. September wird im großen Saal des Justizpalastes in Genua das Verfahren gegen die 29 Polizisten (leitende Beamte, Funktionäre und Zugführer) wegen der in der Nacht vom 21. Juli 2001 während des G8 erfolgten Erstürmung der Schulen Diaz und Pascoli fortgesetzt. Zunächst werden einige Anwälte der Nebenklage das Wort ergreifen, die, insgesamt, ungefähr neunzig Geschädigte vertreten.

Pic: http://www.processig8.org

Unter den Anwälten, die am Mittwoch zu Wort kommen werden, ist der Anwalt Filippo Guiglia, der unter anderen, die deutsche Lens Zuhlke vertritt, die berichtete, sie sei mit Schlagstockhieben auf den Kopf geschlagen, getreten und an den Haaren geschleift worden. Es werden auch die Anwälte Riccardo Passeggi, Francesca Costa, Marco Cafiero, Patrizia Maltagliati del aus Genua und der Anwalt Gamberini aus Bologna sprechen. Die Beschuldigungen zu Lasten der Angeklagten lauten, in verschiedenen Zusammensetzungen, Nötigung, schwere Körperverletzung, Fälschung im Amt, Verleumdung, Durchführung illegaler Verhaftungen, unerlaubtes Mitführen von Kriegswaffen. Der Einfall in die Schule, der in das so genannte „mexikanische Schlachthaus“ mündete, endete mit der Verhaftung von 90 Personen. Seit den Verlesung der Strafanträge der Staatsanwälte Enrico Zucca und Francesco Cardona Albini, die am 17. Juli für 28 Polizisten, unter denen sich die Spitzenbeamten der Polizei Francesco Gratteri, der seinerzeit Leiter der Gruppe SCO war, und Giovanni Luperi, der Vize-Chef der Abteilung UOCOS war befinden, insgesamt 110 Jahre Haft forderten, sind exakt zwei Monate vergangen.

Am Mittwoch dürften die Staatsanwälte eine 500 Seiten umfassende, detaillierte Erläuterungen ihres Schlussplädoyers enthaltende Eingabevorlegen. Der Plan sieht vor, dass bis zum 26. September die Anwälte der Nebenklage sprechen, anschließend werden die Staatsadvokatur und die Verteidiger an der Reihe sein. Zum Schluss werden sich die Richter unter dem Vorsitz von Gabrio Barone zur Urteilsberatung zurückziehen.