2008-07-18
In der Ukraine haben die Manöver "Sea Breeze 2008" begonnen, an denen sich Militärs aus 17 Staaten beteiligen. Von Protesten linker Parteien und pro-russischer Verbände vor Ort lassen sich die Militärs nicht beirren.
Die Manöver, mit denen die Kampfähigkeit der ukrainischen Armee und Flotte in Zusammenarbeit mit Truppen von NATO-Staaten erhöht werden soll, werden in vier Etappen absolviert. An ihnen nehmen bis zu 1.000 Mann teil. Dabei kommen alle möglichen Militärs und Waffen der ukrainischen Streitkräfte zum Einsatz.
Zusammenstöße zwischen Demonstranten
Bereits eine Woche vor Eröffnung der Manöver fanden in Sewastopol und Odessa Protestaktionen pro-russischer Organisationen statt. Vor dem Truppenübungsplatz im Gebiet Odessa, wo ein Teil der Manöver geplant ist, schlugen sowohl Anhänger als auch Gegner einer Integration der Ukraine in die NATO ihre Zeltlager auf. Die ukrainischen national-demokratischen Organisationen, die einen NATO-Beitritt des Landes befürworten, standen sich mit den Kommunisten und Progressiven Sozialisten gegenüber. Dabei kam es zu Zusammenstößen zwischen den verfeindeten Lagern, worauf das Gericht vor Ort jegliche Massenaktionen, sowohl für als auch gegen die Manöver, vorübergehend untersagte.
Die selbst ernannte Kommandeurin des Zeltlagers der NATO-Gegner, Ljubow Korsakowa, verurteilte das Verbot. Die NATO-Gegner hatten zuvor angekündigt, bis zu 5.000 Demonstranten aus der ganzen Ukraine nach Odessa zu bringen. Allerdings protestierten gegen die Eröffnungsfeier der Manöver nicht mehr als 50 ältere Frauen.
"Ukraine geht in Richtung EU und NATO"
Der Kommandeur der ukrainischen Seestreitkräfte, Ihor Tenjucha, macht sich wegen der Proteste keine Sorgen. "Wir sind alle Militärs, wir haben Aufgaben gestellt bekommen, die Manöver sind geplant. Wir gehen in Richtung EU und NATO, und nähern uns den europäischen Standards an. Für die Militärs ist es ein gewaltiger Vorteil, wenn sie alle Etappen der Manöver durchlaufen. Ich bin überzeugt, dass der Plan ausgezeichnet absolviert wird", sagte er.
Während der Manöver werden die Militärs aus 17 Staaten taktische Übungen, die Suche nach einem U-Boot in einem bestimmten Gebiet und Rettungsaktionen absolvieren. Ferner werden sie die Schiffs- und Fliegerabwehr, die Einrichtung einer Sicherheitszone, die logistische Absicherung von Friedensoperationen und anderes üben.
An den Sea-Breeze-Übungen beteiligen sich Militärs aus der Ukraine, Australien, Aserbaidschan, Belgien, Großbritannien, Armenien, Griechenland, Georgien, Dänemark, Kanada, Lettland, Mazedonien, Rumänien, den USA, der Türkei, Frankreich und Deutschland. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums werden die Manöver noch bis zum 28. Juli dauern und in den beiden Gebieten Odessa und Mykolajiw sowie auf der Krim stattfinden.