2008-07-08
[Toyoura Camp Press Group | Gipfelsoli Infogruppe]
Pressemitteilung 8. Juli 2008
Heute morgen starteten wieder Demonstrationen von den Camps rund um den Lake Toya. Die Anti-G8-AktivistInnen haben sich in 3 Camps versammelt: Toyoura, Soubetsu und Da-te. Ungefähr 400 zelten in Toyoura. Dort sind auch die meisten AusländerInnen untergekommen.
Gestern startete eine Gruppe von 50 DemonstrantInnen vom Toyoura-Camp, um gegen den G8-Gipfel zu protestieren und Solidarität für die drei Verhafteten vom 5. Juli in Sapporo auszudrücken. Einen Kilometer vor dem Camp wurden sie von 100 Polizisten gestoppt. Die DemonstrantInnen bestanden auf ihr Demonstrationsrecht, mussten jedoch zum Camp zurückkehren.
Indes hat das Gericht in Sapporo die Haft der drei in Sapporo Festgenommenen um 10 Tage verlängert. Der ebenfalls festgenommene Reuters-Journalist wurde gestern entlassen.
Melissa Cohen, britisches Mitglied des Legal Teams, das die G8-Proteste juristisch unterstützt, sagte gestern: “Für jene von uns, die an europäische Maßstäbe gewöhnt sind, ist der Level an Repression schwer nachzuvollziehen”.
Lisa Suzuta, eine 35-jährige japanische feministische Aktivistin: “Viele von uns sind verängstigt und nervös. Wenn meine Freunde gefangen genommen werden, werden sie lange verhört, selbst in der Nacht. Es ist fast wie Folter. Auch der Druck auf die Familie ist sehr schwer zu verarbeiten, die Häuser der Eltern werden durchsucht”.
Nach japanischem Recht darf die Polizei Verhaftete bis zu 23 Tage lang ohne Richterbeschluß festhalten. In dieser Zeit werden Eltern, NachbarInnen und Arbeitskollegen befragt.