2008-06-09
Für Axel Falkenberg war der Juni 2007 die aufregendste Zeit seiner Karriere. Damals leitete der Hauptkommissar nicht die Pressearbeit der Polizeidirektion der vorpommerschen Kleinstadt Anklam, sondern der Kavala - jener Armee von 16.000 Polizisten, die eigens für den G-8-Gipfel aufgestellt worden war. Geblieben sind ihm neben vielen - bezahlten - Überstunden negative Erinnerungen. "Die Öffentlichkeit fühlte sich von mir oft falsch informiert - und zwar zu Recht", gesteht Falkenberg heute.
Bild: "Kavala"-Sprecher Falkenberg
Zum Beispiel bestritt der Polizeisprecher tagelang, dass bei den Protesten am Zaun vermummte Zivilpolizisten im Outfit von Autonomen im Einsatz waren - weil er es nicht besser wusste. "Als die Polizeiführung den Einsatz schließlich zugab, habe ich ziemlich alt ausgesehen", sagt Falkenberg. "Es war eine Peinlichkeit hoch drei, so vorgeführt zu werden." Nachvollziehen kann er auch den Ärger über die falschen Angaben zu verletzten Beamten. Die Polizei bezeichnete jeden Polizisten, der von einem Arzt behandelt wurde, kurzerhand als "schwer verletzt". Der Hauptkommissar weiß nicht, ob sich diese Zählweise inzwischen geändert hat. Aber eines weiß er, trotz aller Propagandavorwürfe gegen die Polizei: "Der nächste Gipfel kann gern wieder hier sein. Ich wäre wieder mit dabei."