2008-04-15
Wegen der Proteste gegen den G-8-Gipfel ist die Zahl linksextremistisch motivierten Straftaten 2007 gestiegen. Rechte Gewalt kommt aber immer noch dreimal so häufig vor.
Die politisch motivierte Kriminalität von Linksextremen in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das teilte das Bundesinnenministerium mit. Demnach nahm die Zahl aller politisch motivierten Straftaten im linken Spektrum um fast 10 Prozent auf 5866 zu, die Zahl der Gewaltdelikte stieg um rund drei Prozent.
Das seien die höchsten Werte seit Einführung des derzeitigen Definitionssystems im Jahr 2001, hieß es.
Den Anstieg erklärte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit politisch herausragenden Ereignissen wie dem G-8-Gipfel in Heiligendamm, der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 und dem Asia-Europe-Meeting (ASEM-Gipfel) in Hamburg. Schäuble erinnerte an Anti-G-8-Großkundgebung in Rostock am 2. Juni, bei der aus der Menge der überwiegend friedlichen Demonstranten massive Gewalttaten insbesondere gegen Polizeikräfte verübt worden seien.
Dagegen sank im rechtsextremen Lager die Zahl der Straftaten nach einem Höchststand 2006 um knapp drei Prozent auf 17.607. Die Zahl der Gewaltdelikte ging um 5,5 Prozent zurück. Gleichwohl wurde eine besonders starke prozentuale Zunahme bei der politisch motivierten Ausländerkriminalität verzeichnet.
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Insgesamt wurden 2007 rund 28.500 politisch motivierte Straftaten gemeldet, rund 1,8 Prozent weniger als 2006.
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