2008-04-05
Berlin (ap) - Der Nato-Jubiläumsgipfel im kommenden Jahr wird von Deutschland und Frankreich gemeinsam ausgerichtet: Das Treffen der Staats- und Regierungschefs zum 60. Jahrestag soll in der Grenzregion Straßburg und Kehl stattfinden. Wie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Dienstag mitteilte, würde damit erstmals in der Geschichte der Allianz ein Gipfel in zwei Mitgliedsländern veranstaltet werden.
Mit dieser Geste der deutsch-französischen Freundschaft wollten der französische Präsident Nicolas Sarkozy und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung der Nordatlantischen Allianz für den Frieden in Europa unterstreichen, erklärte Wilhelm. Die Nato begeht 2009 den 60. Jahrestag ihrer Gründung am 4. April 1949.
Der deutsch-französische Vorschlag muss auf dem am (morgigen) Mittwoch beginnenden Nato-Gipfel in Bukarest noch formell angenommen werden. Aus Regierungskreisen in Berlin verlautete, man erwarte keinen Widerstand der übrigen 24 Nato-Mitglieder. Bei den vorbereitenden Gesprächen in Brüssel habe sich niemand gemeldet, der stattdessen das Gipfeltreffen ausrichten wollte. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass das Treffen der Staats- und Regierungschefs in Berlin oder in Paris stattfinden sollte. Beide Orte hätten in den Überlegungen aber nie eine Rolle gespielt, beteuerten die Regierungskreise.
Oettinger: Symbol für deutsch-französische Freundschaft
Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger begrüßte den Vorschlag, den Nato-Jubiläumsgipfel in der badischen Stadt Kehl und dem benachbarten Straßburg auszurichten. Dies sei ein bedeutendes Symbol der deutsch-französischen Freundschaft, erklärte Oettinger am Dienstag in Stuttgart. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und Frankreich entlang der mehr als 300 Kilometer langen Grenze werde schon seit Jahrzehnten vertrauensvoll und intensiv betrieben und gelte in Europa als beispielhaft, sagte Oettinger.
Auf dem Gipfel in Bukarest von Mittwoch bis Freitag stehen die Nato-Erweiterung, Afghanistan und die Beziehungen zu Russland im Mittelpunkt.
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