2007-11-20 

Genua Soli -Demonstration in Kopenhagen

Auch in Kopenhagen fand am Samstag, den 17.11.2007, eine Demonstration in Solidarität mit den 25 Angeklagten vom G8-Gipfel 2001 in Genua statt. Dem Aufruf "225 år er 225 år for meget" (225 Jahre sind 225 Jahre zuviel) folgten ca. 100 AktivistInnen, die gemeinsam vor die italienische Botschaft in Østerbro/Kopenhagen zogen,um ihre Sympathie mit den Angeklagten zu zeigen und lautstark gegen das Urteil zu protestieren.

Bild: Plakat

Ursprünglich war die Demo für 16.00 Uhr angesetzt, begann dann aber doch ca eine halbe Stunde später, da sich die Leute erst mal an der Svanemøllen Station in Østerbro einfinden mussten.
5 Minuten und ungefähr 20 Leute später, kam auch schon die erste Wanne angefahren zu der sich dann zu einen späteren Zeitpunkt noch zwei hinzugesellten, die dann die Demo aus Abstand lauernd beobachteten.
Sobald sich dann die Anzahl der DemonstrantInnen auf ca 100 gesteigert hatte, setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung in Richtung italienische Botschaft.
Auf dem Weg dorthin wurden dänische Schlachtrufe gerufen, wie : "Slip vores venner fri, ellers er der gadekrig!"("Lasst unsere Freunde frei, ansonsten brennt die Stadt")und das sehr aktuelle "No Justice, no Peace-F*** the Police!".

Die Polizei hielt sich erstaunlicherweise die meiste Zeit im Hintergrund. Als sich die Demo dann allerdings der Botschaft näherte, preschten drei Wannen vor, die dann vor dem Eingang in Ketten Stellung bezogen, um einen eventuellen Durchbruch der Demo zu vermeiden.
Denn trotz Festivitäten am Abend zuvor und vereinzelt entsprechender Katerstimmung, war die allgemeine Stimmung doch recht angespannt, je dichter sich dem Ziel genähert wurde.

Vor der Botschaft wurde dann eine Rede auf Englisch gehalten, die nochmals die Ereignisse in Genua im Sommer 2001 schilderte und das nun frisch verkündete Urteil gegen die DemonstrantInnen erwähnte. Dieses wurde mit lautstarken Buh-und Schlachtrufen kommentiert.

Der anschliessende Film, wo das brutale Vorgehen der Polizei in Genua gezeigt wurde, rief bei den meisten offen gezeigtes Entsetzen,Tränen, Trauer und Wut hervor, die sich zwischendurch dann immer wieder in "ACAB-All Cops are bastards" und gehässigen Zurufen in Richtung Botschaft und Polizei entlud.
Nach der Filmvorführung wurde die Demo dann vom Veranstalter selbst aufgelöst und eine recht bewegte Menge machte sich nach und nach auf den Heimweg.

Persönliches Fazit: Trotz geringer Beteiligung eine stimmungsvolle Demo, die ohne Zwischenfälle verlief(soweit bekannt keine Festnahmen).Allerdings wäre es schön gewesen bei der Filmvorführung, statt Musik, den Original-Ton gehabt zu haben.

(evt Links zu dänischen Medien und Bilder folgen später)

[http://de.indymedia.org/2007/11/200094.shtml]