2006-12-18 

EU-Forschungsprojekt erhöht Sicherheit bei Großveranstaltungen weltweit

Brüssel, den 7. Dezember 2006

EU-Forschungsprojekt erhöht Sicherheit bei Großveranstaltungen weltweit
Die Europäische Kommission wird heute am Sitz der Vereinten Nationen in New York die Ergebnisse des Forschungsprojekts EU-SEC vorstellen, bei dem Wege zur Verbesserung der Sicherheit bei Großveranstaltungen, beispielsweise bei der Olympiade oder bei Fußballweltmeisterschaften und internationalen Gipfeltreffen, erkundet wurden. Das Projekt wird von den Vereinten Nationen koordiniert und bringt die Innenministerien und Polizeibehörden von 10 EU-Ländern sowie das Europäische Polizeiamt (Europol) zusammen. Die Partner haben ein Handbuch vorbildlicher Praktiken für die Gefahrenabwehr bei Großveranstaltungen ausgearbeitet und werden ihre nationalen Forschungsprogramme zusammenlegen, um gezielte Forschungsarbeiten zur Sprengstofferkennung, zur Nutzung und Kontrolle privater Sicherheitsmaßnahmen und zur öffentlichen Information zu unterstützen. Das Projekt wird auf einer UN-Konferenz zum Thema „Mehr Sicherheit bei weltweiten Großveranstaltungen“ vorgestellt. Es wurde mit 1,8 Mio. EUR des EU-Forschungsrahmenprogramms gefördert.

Das für Wissenschaft und Forschung zuständige Mitglied der Europäischen Kommission Janez Potočnik sagte dazu: „Wir alle nehmen gern an Großveranstaltungen wie der Fußballweltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen teil, aber die Gewährleistung der Sicherheit bei solchen Massenveranstaltungen kann problematisch sein. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für Forschungsarbeiten zur Verbesserung unserer Lebensqualität und belegt, dass wir viel weiter kommen, wenn wir zusammenarbeiten.“

Vizepräsident Franco Frattini, das für Justiz, Freiheit und Sicherheit zuständige Kommissionsmitglied, kommt zu folgendem Schluss: „Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten tragen zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen nationalen, europäischen und internationalen Behörden bei. Sie sollten auch in der praktischen Umsetzung zur Gewährleistung der Sicherheit bei Massenveranstaltungen Anwendung finden.“

Der für Unternehmen und Industrie verantwortliche Vize-Präsident Günter Verheugen sagte "Die Kommission ist entschlossen, ihren Beitrag zum besseren Schutz ihrer Bürger und zur Finanzierung europäischer Forschungsprojekte zu leisten. Ein starkes europäisches Sicherheitsforschungsprogramm wird auch die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken."

Beim Projekt EU-SEC arbeiten die Innenministerien oder Polizeibehörden Österreichs, Deutschlands, Spaniens, Finnlands, Frankreichs, des Vereinigten Königreichs, Irlands, Italiens, der Niederlande und Portugals sowie das Europäische Polizeiamt (Europol) und das Interregionale Forschungszentrum der Vereinten Nationen für Verbrechensbekämpfung und Justiz (UNICRI) zusammen. Bei Projektbeginn im August 2004 konzentrierte sich EU-SEC auf Aktivitäten zur Netzwerkbildung, auf die Ermittlung einschlägiger Forschungsprogramme auf nationaler Ebene und auf die Erstellung von Internetseiten und Handbüchern.

Als nächstes wird innerhalb des Projekts ein Rahmen für die Aufnahme gemeinsamer Forschungstätigkeiten und die Zusammenlegung nationaler Ressourcen in Bereichen wie der Sprengstofferkennung, Management des Informationsflusses an die Öffentlichkeit und Interaktion zwischen staatlichen und privaten Sicherheitsorganisationen ausgearbeitet.

Die UN-Konferenz „Mehr Sicherheit bei weltweiten Großveranstaltungen“ am 7. Dezember wird von UNICRI organisiert. UNICRI leitet die „Internationale Ständige Beobachtungsstelle für Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen“, die Planern von Großveranstaltungen in aller Welt mit Rat zur Seite steht. Zu solchen Großveranstaltungen gehören internationale Sportereignisse wie die Fußballweltmeisterschaften und die Olympischen Spiele, ebenso politische Ereignisse wie das G8-Gipfeltreffen oder der APEC-Gipfel. EU-SEC wird als gutes Beispiel für eine regionale Initiative in diesem Bereich besonders herausgestellt.

Die Sicherheitsforschung ist inzwischen eine thematische Priorität im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU, für die Haushaltsmittel in Höhe von 1,35 Mrd. EUR im Zeitraum 2007-2013 bereitgestellt werden. Das 7. Forschungsrahmenprogramm fördert Forschungsarbeiten, mit denen die Bürger Europas vor Bedrohungen wie Terrorismus, Naturkatastrophen und Verbrechen geschützt werden. Prioritäten sind: Sicherheit der Bürger; Sicherheit von Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen; intelligente Überwachung und Grenzschutz; Wiederherstellung der Sicherheit in Krisensituationen; Sicherheitssysteme; gesellschaftliche Aspekte.
Weitere Informationen über die Konferenz:

http://www.unicri.it/news/ConferenceOnMajorEvents_Agenda.pdf
Weitere Informationen über das Projekt:

www.eu-sec.org

[http://europa.eu]