2007-10-03
Die Lebensumstände werden für die breite Masse der Menschen in Deutschland immer schlechter. Konzerne und Unternehmer bauen die sozialen Standards im Land immer mehr ab und beuten die Umwelt immer rücksichtsloser aus. Die gesellschaftlichen Probleme werden immer gravierender. Kein Mensch kann heute noch sagen, nicht in irgendeiner Weise von ihnen betroffen zu sein. Die gesellschaftlichen Probleme schreien nach Lösungen, die nicht auf halbem Wege halt machen, sondern die gesamte Gesellschaft grundlegend ändern.
Vom 18. bis 21. Oktober 2007 treffen sich in Cottbus viele soziale Initiativen und Umweltgruppen zum „2. Sozialforum in Deutschland“, um eben jene Probleme und Lösungsansätze zu diskutieren. Man muss aber feststellen, dass dieses Sozialforum mit großen Problemen behaftet ist.
1. Eine Vielzahl von diesen Initiativen und Gruppen bleiben auf halbem Wege stehen. Lösungsansätze werden innerhalb des kapitalistischen Systems gesucht und der Kapitalismus wird nicht als Ursache der heutigen Menschheitsprobleme thematisiert und wahrgenommen. Wir gehen deshalb weiter und sagen in aller Deutlichkeit: Die kapitalistische Wirtschaftsweise ist nicht mehr progressiv, bringt keinen Fortschritt mehr und sie ist zum Hemmschuh für die allgemeine Menschheitsentwicklung geworden. Deshalb muss der Kapitalismus überwunden werden. Alle zum heutigen System alternativen Konzepte, die auf der Marktwirtschaft bzw. dem Kapitalismus aufbauen, werden keine wirklichen Lösungen bringen. Erst der Bruch mit dem Kapitalismus wird Konzepte auf eine solide Basis stellen.
2. Veranstaltungen, die sich mit den Menschheitsproblemen auseinandersetzen, sollten die breite Masse der Bevölkerung und nicht die ohnehin schon politisch Aktiven als Zielgruppe haben. Das „2. Sozialforum in Deutschland“ spricht zwar in Worten die breite Masse an, aber in der Gestaltung wird sie ausgeschlossen. Dort, wo die gesellschaftlichen Probleme besonders groß sind, wo sich die Arbeitslosigkeit in Rekordhöhen befindet, wird es der breiten Masse der Bevölkerung wohl kaum möglich sein, hohe Eintrittsgelder für die Veranstaltungen auszugeben. Aber dort, wo die Probleme besonders drastisch sind, wo breite Teile der Gesellschaft von etablierten politischen Kräften enttäuscht sind, zur Resignation neigen, rechtsextremen oder anderen reaktionären politischen Richtungen anhängen, ist es besonders wichtig, die Menschen zu interessieren, zu motivieren, zum Mitmachen anzuregen. Deshalb bieten wir Veranstaltungen außerhalb des offiziellen Sozialforums an, zu denen auch die eingeladen sind, die nicht vermögend sind.
Aufgrund der genannten prinzipiellen Probleme, die mit dem offiziellen „2. Sozialforum in Deutschland“ verbunden sind, werden wir Veranstaltungen unter dem Namen „1. revolutionäres Sozialforum in Deutschland“ anbieten, die sich an die breite Masse der Bevölkerung richten und die Überwindung des Kapitalismus zur Grundlage haben. Dabei bilden wir kein Gegenforum, wir haben nicht die Absicht, die soziale Bewegung in Deutschland zu spalten. Wir lehnen Vorschläge zur Reform des heutigen Systems nicht grundsätzlich ab. Aber wir wenden uns gegen jene, die meinen, der Kapitalismus ließe sich durch Reformen in ein menschenfreundliches System verwandeln. Revolution und Reform schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander. Indem wir neben dem offiziellen Sozialforum ein revolutionäres veranstalten, wollen wir darauf aufmerksam machen, dass eine Reform nur dann etwas taugt, wenn sie die revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft, die Überwindung des Kapitalismus zum Ziel hat.
Ein paar Schlussworte:
Wir sind für die globale Abschaffung des Kapitalismus, und jeder Form von Ausbeutung und Unterdrückung.
Faschistische Strukturen, sowie die Faschisten als solche gehören zerschlagen, wir sind für einen revolutionären Antifaschismus.
UND: WIR SIND ALLE 129a/b!