2007-08-06
- Prozess-Lawine nach G8-Gipfel
- G8/Agent Provokateur
- Soligruppe: Solidarität mit den verhafteten Genossen
- Kundgebung in Hamburg: Gemeinsam gg. G8 - Gemeinsam gg. Repression
- Pressemitteilung AG Soziales Berlin im Berliner Sozialforum: Anwendung politischen Sonderstrafrechtes ist fragwürdig
- Wissenschaftlicher Beirat von Attac: Stellungnahme zur Verhaftung des Sozialwissenschaftlers Andrej H.
- Howling Coalition: the Anti-globalization Movement Sprouts Freedom and Diversity
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Prozess-Lawine nach G8-Gipfel
Schwerin (ddp). Zwei Monate nach dem G8-Gipfel in Heiligendamm rollt eine Prozess-Lawine auf die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern zu. Wie die "Schweriner Volkszeitung" (Wochenendausgabe) berichtete, sind etwa 1100 Strafverfahren bei Polizei und Staatsanwaltschaft in der Bearbeitung. Wie viele der laufenden Verfahren letztlich vor Gericht landen, sei unklar. Um die hohe Zahl der Verfahren bewältigen zu können, arbeiteten inzwischen acht Staatsanwälte in einer G8-Sonderabteilung. In 800 Fällen ermittelt noch die Polizei gegen Gipfelgegner wegen Vorwürfen wie Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung. In 28 Fällen wird dem Bericht zufolge von der Polizei gegen eigene Kollegen ermittelt. Darunter seien mehrere Anzeigen zu ein und demselben Sachverhalt, sagte Rostocks Oberstaatsanwalt Peter Lückemann.
So habe es nach der Attacke eines Polizeibootes gegen ein Greenpeace-Schlauchboot fast ein Dutzend Anzeigen gegeben. Der Republikanische Anwaltsverein, der G8-Gegner während des Treffens in Heiligendamm anwaltlich betreute, rechnet nicht damit, dass die Masse der Verfahren zur Anklage kommt. Ein großer Teil werde wegen Geringfügigkeit oder mangels Beweisen von der Staatsanwaltschaft eingestellt, sagte Anwalt Sönke Hilbrans der Zeitung.
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G8/Agent Provokateur
Das Verfahren gegen den bei Protesten gegen den G8-Gipfel enttarnten Zivilbeamten ist eingestellt worden. Gegen über 1.000 Gipfelgegner wird hingegen weiter ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat eine extra-Abteilung eingerichtet, bei der acht zusätzliche Staatsanwälte etwa 1.100 Fälle bearbeiten, die mit dem G8-Gipfel in Zusammenhang stehen. Dabei geht es meist um Vorwürfe wie Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung. Über 300 Anzeigen entscheidet gegenwärtig die Staatsanwaltschaft, in 800 Fällen wird noch von der Polizei ermittelt, viele Gipfelgegner haben in den letzten Wochen schriftliche Anhörungen von der Schweriner Polizei erhalten unter zum Teil hahnebüchenen Vorwänden. Auf diese Anhörungsbogen muss man nicht reagieren! Ein Großteil der Verfahren wird nach Ansicht des Republikanischen Anwaltsvereins jedoch eingestellt werden. Die wenigen konkreten Vorwürfe, die vermutlich zu einer Verurteilung führen werden steht in einem deutlichen Missverhältnis zur Gesamtzahl der Ingewahrsamnahmen (wieviele?) und Festnahmen während des Gipfels, d.h. ein Großteil der Eingesperrten, wurde ohne Beweise oder auch nur konkreten Tatverdacht seiner Freiheit beraubt
Eklatant ist vor diesem Hintergrund die geringe Zahl von Verfahren, die sich gegen Polizeibeamte richten. Von den 28 Verfahren gegen die Polizei wurden alleine zwölf wegen dem lebensgefährlichen Maneuver der Polizei gegenüber den Greenpeace-Booten angestrengt. Bleiben nur 14 weitere Fälle in denen sich Polizisten wegen der exzessiver Gewaltanwendung, Freiheitsberaubungen, Beleidigungen, Folterungen und Anmaßung von Befugnissen vor Strafen fürchten müssen.
Allzugroß muss diese Furcht ohnehin nicht sein: Das Verfahren gegen den Agent Provokateur, der bei einer Blockade zur Gewalt gegen die Polizei aufgefordert hat und vor laufenden Kameras enttarnt und der Polizei übergeben wurde, ist bereits aus Mangel an Beweisen eingestellt worden. Ob es überhaupt Ermittlungen gab, ist unklar. (Gibt es etwa Hinweise, dass die Polizei oder Staatsanwaltschaft Zeugen befragt hat?)
Bedeutend ist allerdings die Tatsache, dass mit dem Einstellen des Verfahrens eigentlich belegt ist, dass es Agents Provokateurs gegeben hat, eine Tatsache, die von der Presse kaum wahrgenommen wird und die Gewalt in Rostock in ein anderes Licht rückt.
Nicht mit einem Verfahren, nicht einmal mit Rücktrittsforderungen, müssen offensichtlich auch die rechnen, die von den Spitzen der Ministerien oder auch auf der Ebene mittlerer Dienstgrade verfassungswidrige Einsätze der Bundeswehr im Inland veranlasst und mit einem Tiefflug über den Camps von Gipfelgegnern tausende von Menschenleben riskiert haben. Verfassungsfeindlichkeit wird hingegen Organisationen vorgeworfen, die sich gegen den Einsatz der Streitkräfte im Inland engagieren (www.imi-online.de).
Diese Informationen sind großteils von http://www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/prozesslawine2.html abgeschrieben (nicht kopiert!). Leider keine Zeit für weitere Recherchen.
[http://de.indymedia.org/2007/08/189904.shtml]
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Soligruppe: Solidarität mit den verhafteten Genossen
Hallo!
Wie Ihr sicher aus den Medien erfahren habt, gab es am 30./31. Juli 2007, einen Schlag gegen linke Strukturen. Drei Genossen wurden lt. Polizeiangaben auf frischer Tat bei dem Versuch ertappt, drei Bundeswehr-LKW`s anzuzünden. Hierbei wurden sie verhaftet. Später wurde noch ein weiterer Genosse verhaftet. Daraufhin wurden in Berlin bzw. Leipzig sechs Wohnungen und ein linker Buchladen vom BKA durchsucht. Nun konstruiert das BKA bzw. die BAW ein §129a-Anklage, für welche im Moment noch keine Beweise bekannt sind (siehe Presseveröffentlichung der Anwälte). Die Genossen sitzen im Moment im Knast Berlin Moabit. Es geht ihnen gut! Entgegen anderslautender Gerüchte haben die gefangenen Genossen keine Aussagen gemacht!
Dass ein §129a Verfahren eine Menge Geld kostet dürfte Euch allen bekannt sein. Schon jetzt benötigen wir Geld für die Anwälte (Flüge nach Karlsruhe und zurück für vier Anwälte) und für die Genossen im Knast. Spenden an:
Rote Hilfe e.V., Konto-Nr. 71 89 59 06 00, BLZ 100 200 00 Verwendungszweck: Repression 31.7.2007
Im Moment bildet sich eine Soligruppe für die vier Inhaftierten Genossen, welche auch mit den Anwälten in Kontakt steht. Diese Soligruppe wird in Kürze auch die Anschriften der Genossen im Knast bekanntgeben.
[http://de.indymedia.org/2007/08/189855.shtml]
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Kundgebung in Hamburg: Gemeinsam gg. G8 - Gemeinsam gg. Repression
Solidarität mit dem G8-Widerstand Zusammen gegen staatliche Repression und Kriminalisierung!
Der Protest und der Widerstand gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm war für die AktivistInnen ein Erfolg, wie er hierzulande lange nicht zu erleben war. Diesen Erfolg auszubauen und zukunftsweisend zu machen ist Aufgabe der gesamten Bewegung! Jetzt geht es nicht nur um das "wie weiter?", sondern auch darum, diejenigen nicht alleine zu lassen, die von staatlicher Repression betroffen sind. Kundgebung am 11. August in Hamburg Jetzt geht es nicht nur um das "wie weiter?", sondern auch darum, diejenigen nicht alleine zu lassen, die von staatlicher Repression betroffen sind:
* Angriffe auf die G8-Mobilisierung im Vorfeld durch Hausdurchsuchungen und Einleitung von §129a-Verfahren (Bildung einer terroristischen Vereinigung)
* Demonstrationsverbote, unzählige Verletzte durch Polizeiknüppel, Tränengas und Wasserwerfer
* Schikanen und Schläge durch die Polizei sowie sexistische Durchsuchungen
* die vorübergehende Ingewahrsamnahme von weit über 1000 AktivistInnen
* "Käfighaltung" in den Gefangenensammelstellen
* Schnellverfahren, bei denen acht AktivistInnen zunächst zu Haftstrafen verurteilt worden sind
* der Einsatz der Bundeswehr
* gezielte Desinformation der PolizeisprecherInnen
* die Be- und Verhinderung der Arbeit von und Angriffe auf RechtsanwältInnen, JournalistInnen und SanitäterInnen.
... all das zu thematisieren, ist eine gemeinsame Aufgabe der gesamten Bewegung gegen den G8-Gipfel von Heiligendamm. Darüber hinaus sind eine zur Zeit noch nicht absehbare Anzahl von Vorladungen, eingeleiteten Strafverfahren und zugestellten Strafbefehlen zu erwarten. Zwei Aktivisten befanden sich Anfang Juli immer noch im Knast.
Wir fordern:
* ein uneingeschränktes Demonstrationsrecht
* die lückenlose Aufklärung der Polizeigewalt
* die vollständige Offenlegung des Bundeswehreinsatzes während des G8
* die Rücknahme der Urteile aus den Schnellverfahren!
* die Einstellung aller Ermittlungsverfahren gegen GegnerInnen des G8 und die Abschaffung des §129a!
Kundgebung in Hamburg Samstag, den 11. August 2007 12 Uhr Gerhard-Hauptmann-Platz
Es rufen auf: Antirepressionsgruppe Hamburg; Attac Hamburg; Avanti - Projekt undogmatische Linke, Hamburg; DIE LINKE, Hamburg; Ermittlungsausschuss Hamburg; Flüchtlingsrat Hamburg; Gesellschaft für operative Kunst; Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V.; Hochschulgruppe REGENBOGEN/Alternative Linke Hamburg; Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, Norddeutschland; NoLager-Gruppe, Hamburg; REGENBOGEN - Für eine neue Linke, Hamburg; Rote Hilfe e.V., OG Greifswald; Rote Hilfe e.V., OG Hamburg; Schanzenbuchladen, Hamburg; Sozialforum Eimsbüttel; Stadtteilkollektiv Rotes Winterhude; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA), LV Hamburg
Kontakt: Rote Hilfe e.V., Ortsgruppe Hamburg, PF 306302 - 20329 Hamburg, hamburg@rote-hilfe.de
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Pressemitteilung AG Soziales Berlin im Berliner Sozialforum: Anwendung politischen Sonderstrafrechtes ist fragwürdig
Datum: 05.08.07
Die Anwendung des politischen Sonderstrafrechtes ist fragwürdig, kritische Wissenschaft wird kriminalisiert!
Die Arbeitsgruppe Soziales Berlin im Berliner Sozialforum kritisiert die Anwendung des politischen Sonderstrafrechtes des Paragraphen 129a in dem Ermittlungsverfahren gegen Florian L., Oliver R. und Axel H.. Die Begründung für die Verhaftung des Stadtsoziologen im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen Mitgliedschaft in einer "terroristischen Vereinigung" sind nicht nur abenteuerlich, sondern sind eine Weiterführung einer Politik der Legitimation von Demokratieabbau und Ausweitung der Repression durch eine inszenierte Terrorismusgefahr.
Es gibt gute Gründe, die Anwendung der Verfolgungsinstrumente des "Terrorismus-Paragraphen" 129a genauer zu bestimmen bzw. ihn abzuschaffen. Peter Grottian aus dem Berliner Sozialforum erklärt: "Brandanschläge sind selbst innerhalb der rechtlichen Bestimmungen des Paragraphen 129a nur dann "terroristische Akte", wenn eine erhebliche Gefährdung des Staates nachweisbar ist. Brandanschläge im Rahmen einer sogenannter "militanten Aufklärungskampagnen" erfüllen diesen Tatbestand nicht. Wir stellen erneut fest, dass eine Ermittlungsbehörde Interesse daran hat, Protest gegen die herrschende Politik zu kriminalisieren und mit Terrorismus gleichzusetzen. Eine Generalstaatsanwältin, die bei so einer dürftigen Beweislage eine Ermittlungsverfahren auf der Grundlage des Paragraphen 129a einleitet, die hat in ihrem Amt versagt und lässt sich politisch instrumentalisieren.."
Wir nehmen nicht hin, dass unser Mitstreiter Andrej H. sowie Florian L., Oliver R. und Axel H. Opfer bzw. "Kollaboralschaden" einer sogenannten Antiterrorismuspolitik werden, die nichts anderes ist als Politik mit terroristischen Mitteln. Wir fordern Aufklärung, in welchen Maße verdeckte Ermittler tätig sind und waren.
Wir fordern die Bundesstaatsanwaltschaft auf, das Ermittlungsverfahren an die zuständige Gerichtsbarkeit des Landes Brandenburg zu übergeben und umgehend das Verfahren gegen Andrej H. einzustellen und die Untersuchungshaft für die anderen Beschuldigten aufzuheben.
Die Ermittlungen gegen die "militanten gruppe(n)" wurden bereits im Vorfeld und während des G8-Treffens sehr zielstrebig benutzt, um gegen politische Widerständigkeit vorzu-gehen. Mit der rechtlichen Konstruktion für ein Ermittlungsverfahren gegen Andrej H. Ist eine neue Qualität der politisch motivierten Verfolgungs-Willkür erreicht: Jede wissenschaftliche Gesellschaftskritik kann in die Nähe eines potentiellen Terrorismus gestellt.
Rainer Wahls für die AG Soziales Berlin im Berliner Sozialforum, sowie Peter Grottian, Judith Dellheim, Wilhelm Fehse und Corrina Genschel aus dem Berliner Sozialforum.
Nachfragen und Informationen:
Rainer Wahls: 0162 30 12 100
Peter Grottian 01718313314
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Wissenschaftlicher Beirat von Attac: Stellungnahme zur Verhaftung des Sozialwissenschaftlers Andrej H.
Pressemitteilung 3. August 2007
* Gegen Kriminalisierung kritischer Wissenschaft
Mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung nach § 129a StGB sind am 30. und 31. Juli vier Personen festgenommen worden. Der Wissenschaftliche Beirat von Attac verurteilt das aktuelle Verfahren und die Begründung der Haftbefehle. Sie verlassen den Boden der Rechtsstaatlichkeit und stehen für eine Ausweitung der Terrorismus-Ausnahmegesetzgebung. Wie die Verteidiger formulieren: Es wird das "versuchte In-Brand-Setzen von drei Auto unter Ausschluss einer Personengefährdung als Terrorismus" bezeichnet.
Der Wissenschaftliche Beirat von Attac kritisiert insbesondere, dass die wissenschaftliche Tätigkeit von Andrej. H. als Begründung für den ergangenen Haftbefehl herangezogen wird:
- Als Verdachtsmoment wird eine von Andrej H. im Jahr 1998 veröffentliche wissenschaftliche Abhandlung angeführt. Diese enthalte Schlagwörter und Phrasen, die in Texten der "Militanten Gruppe" (mg) gleichfalls verwendet werden.
- Als promovierter Politologe und Promotionsstipendiat sei Andrej H. zudem "intellektuell in der Lage, die anspruchsvollen Texte der Militanten Gruppe zu verfassen".
- Desweiteren stünden ihm "als Mitarbeiter eines Forschungszentrums Bibliotheken zur Verfügung, die er unauffällig nutzen kann, um die zur Erstellung der Texte der Militanten Gruppe erforderlichen Recherchen durchzuführen".
- Für eine Mitgliedschaft in der Militanten Gruppe spreche ferner, dass Andrej H. in einem im Juni 2005 veröffentlichten Artikel über einen fehlgeschlagenen Anschlag der terroristischen Vereinigung "RZ" berichtete und derselbe Anschlag in einem Text der Militanten Gruppe vom Frühjahr 2005 thematisiert wurde.
- Zudem verfüge Andrej H. als Promotionsstipendiat "über die intellektuellen und sachlichen Voraussetzungen, die für das Verfassen der vergleichweise anspruchsvollen Texte der Militanten Gruppe erforderlich sind".
Dadurch wird kritische Gesellschaftsanalyse nicht nur kriminalisiert, sondern unmittelbar dem Terrorismusverdacht ausgesetzt. Die bekannt gewordenen Begründungen aus dem Haftbefehl sind eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand und würden - wenn sie von der Gesellschaft akzeptiert werden - die Grundlagen jeder kritischen Öffentlichkeit in einer freien Gesellschaft zerstören. Wenn sie als Indizien für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gelten, dann wird kritische Wissenschaft unter Generalverdacht gestellt.
Der Beirat befürchtet, dass Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und das Bundeskriminalamt einen Prozess in Gang setzen, der den Rechtsstaat in Deutschland substantiell untergräbt. Dieser Prozess begann mit der Kriminalisierung der Vorbereitung der Proteste gegen den G8-Gipel. Es wurden Büros, Buchläden und Wohnungen - wieder gestützt auf den rechtsstaatlich umstrittenen Paragrafen 129 a StGB - in einem Umfang durchsucht, der seit den 1970er Jahren unbekannt ist. Die Gefahr einer solchen Form der Kriminalisierung und Ausgrenzung könnte darin liegen, dass durch diese staatliche Aktion erst das konstruiert und provoziert wird, was vorgeblich verhindert werden soll: Terrorismus.
Der Wissenschaftliche Beirat von Attac fordert von den Verantwortlichen, das Verfahren gegen Andrej H. einzustellen, ihn auf freien Fuß zu setzen und zu einer rechtstaatlichen Arbeitsweise zurückzukehren.
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Howling Coalition: the Anti-globalization Movement Sprouts Freedom and Diversity
by Shiro Yabu
(Translation: Yuzo Sakuramoto)
The 2007 G8 Summit was held in Rostock, Germany from June 6 to 8, 2007. It was a conference at which top government officials from the U.S., Canada, Britain, France, Germany, Italy, Russia, and Japan all met and confirmed their political cooperation for global domination. To oppose this, many social movements and activists from many places in Europe, Africa, the U.S., and Asia mobilized and developed a huge demonstration.
In late May, we, as members of "No! G8 Japan" went to Germany. We first stayed at a squatter house in Berlin, and obtained necessary information and materials. Many anarchists and autonomists from all over the world gathered in Berlin. Small parties were held at the squatter houses, and we militant activists vowed to fight the upcoming struggle, while enjoying drinking and music. An information center for activists was set up inside the city and a map of the Summit site, as well as the latest information about action plans and police weaponry and strategies for cracking down on demonstrators were distributed there. Also shops for militant activists were selling 'black gear' such as sleeping bags, parkas, hats, masks and leather gloves. After making our preparations in Berlin we headed for Rostock.
On the eve of the Summit - Riot
On June 2, the anti-G8 demonstration and rally took place in the city of Rostock. 80,000 people, who were either critical of or wanted to stop the G8 Summit, mobilized and had a big parade. Led by international participants of NGOs from outside Germany, many different social movements, labor organizations, German leftist groups, and large troops of anarchists and autonomists marched through the town with balloons, gigantic puppets, music bands, trailers equipped with sound systems, and countless numbers of red and black flags and banners...and at the center of the demonstration, a gigantic black block consisting of over 10,000 people emerged.
What is Black Bloc? It is a conglomerate of small groups consisting of two to twenty members. It is an open frame which anyone can be a part of, without requiring any qualifications. Black Bloc does not have an organized leadership, instead each group participates by acting according to their own judgment to compose the entire situation. At the meeting place where the demonstration ended, one of the groups in Black Bloc removed paving stones from the street and got ready to throw the stones at riot police. Another group attacked and destroyed police cars, while some other groups dragged trash cans out into the street and set them on fire. All the people in those groups are completely clad in black from head to toe, and they hide their faces with hoods and masks. The 10,000 members all dress in black to retain the anonymity of the main, most active troops. Anonymous small groups executed their own plans. Black Bloc thus created a small-scale insurrection. Stone throwing and water cannons were repeated and in the black smoke rising from the burning cars, heavily armed riot police and militants collided. The mass media shot this battle and the images was distributed globally; the 2007 G8 Summit was reported to the world as a fierce "urban riot."
Dense, multi-layered coalition
The uprising in Rostock right before the opening of the Summit successfully left the impression that the G8 was an unjust 'dirty conference.' At the same time it also gained good global publicity for the fact that the international people's struggle was bravely confronting the enormous ruling power at the Summit. This achievement was not accomplished solely by the contribution of Black Bloc. It was the contributions of many other social movements surrounding Black Bloc that supported and realized this insurrection.
What caught my attention at the forefront of the battle was the presence of broad array of anarchists and Autonomists from various non-violent direct action groups. Around the militants who actually engaged in stone throwing, destruction and setting fires, there were many more militants of non-violent direct action groups who were actively engaged. Those non-violent militants supported the Black Bloc: they blocked the movement of the police by using tactics such as picketing or sit-ins. It was those non-violent direct action groups that confronted the armed police the most, being beaten up or pepper sprayed. Those non-violent activists protected the rioting groups, and furthermore the members of German ATTAC who organized the entirety of the rally persistently negotiated in order to avoid any confrontation with the police. Labor unions and various leftist groups put pressure on the police by influencing public opinion against them. The densely layered collation of various activist groups led our anti-Summit movement to success this time. The Black Bloc acted independently, but they were not isolated. Despite minor discord, there were persistent negotiations and efforts among different activist groups to realize a larger coalition.
The Foundation of the Anti-Globalization Movement
It is true that some participants of the demonstration were frustrated immediately after the reports of the riot on June 2. We heard that within the German ATTAC, the group that had played a central role in organizing the demonstration, criticism of the Black Bloc came one after another. There was even a strong opinion that the violent black-clad group should be removed from the coalition. German ATTAC ultimately maintained the coalition with Black Bloc, despite making a statement criticizing them. This had great significance.
The Black Bloc has been the focus of attention as being a group that is both troublesome and awe-inspiring at the same time. They were always viewed as outsiders, but at the same time they were trusted by many activists because they were the original group who opposed the tyranny of the IMF/World Bank, and stood up against the injustice of the Davos Conference (World Economic Forum) and developed the international protest movement against the neo-liberal globalization. Their achievement is significant in the history of activism. It is not an exaggeration to say that the pioneering practices of those anarchists and Autonomists created the prelude to today's anti-globalization movement. Moreover, their directness, spontaneity and multi-central, rhizomatic organization, as well as their tolerance of diversity and efforts to build comradeship are the basis for today's anti-globalization movement. So how we feel about and evaluate the Black Bloc is indeed the issue of how the anti-globalization movement as a whole should be defined. Are those young people dressed in black the renegades of the movement? Are they situated at the core of the movement? ATTAC in Germany tacitly gave an answer. It was not the NGOs, labor unions or leftist parties, but those anonymous small groups gathered in Black Bloc that embodied and realized the democratic characteristic of today's movement the best. Those uncontrollable, countless numbers of small groups constitute the ontological ground of all the social movements in terms of their unspecified democratic character. The almost unwarrantable directness of the democracy that they request and practice pertains to the potential of all the movements.
The power of those uncontrollable people has become the energy of the movement in general, so it is that the organization of the movement must make efforts to strive for supporting the diversity of those groups. What the German organizers persistently pursued and demonstrated was a general rule of what sort of coalition of movement liberates the potential of the people. In other words, instead of persisting on differences, it is a way of pursuing what is shared in common.
Variety of Anti-Summit Actions
From June 3 to 5 Rostock was crowded with many international conferences, demonstrations, street parties, and direct actions. Demonstrations against immigrant exclusion, against militarism and a demonstration for the impeachment of the global corporation, Lidl. were organized on an especially large scale.
Corresponding to these simultaneous, multiple actions, on June 4 we held a protest action at the hotel where Japanese government officials were staying. We entered the lobby and displayed an anti-Summit banner and read aloud our protest statement and chanted our slogans, voicing our discontent. A report of this protest was distributed through independent media network G8TV
within the same day, and was shown on a big TV screen installed at the activist camping site. A mysterious group from Japan became famous overnight. The energetic activities of media activists facilitated mutual understandings of different people and developed our sense of solidarity. Even though we didn't communicate enough through words, trust was fostered through action, which helped build our relationships. Whether international conference, peaceful demonstration, or high-risk direct action, regardless of your approach, everyone was welcomed with mutual respect. This sort of tolerance facilitates spontaneous actions of people and raises their fighting morale. The camping site where the militants stayed gradually began to warm up.
Howling Coalition
On June 6 in Heiligendamm, "Block G8," an action intent on blocking all the roads leading to the Summit site, took place. In order to block four highways and several mountain roads, ten thousand militants took different various actions. A Scandinavian anarchist troop took off before dawn to barricade the mountain roads with trees they had to chop down in the forest. Guided by German militants, we entered highways from the mountain and formed a picket line. Thousands of militants trekked along an unmarked trail on the mountain in order to elude police security. Twenty labor unions, newly aligned with us since the riot on June 2, joined us to confront the police. In the mountain roads the car carrying Russian officials was surrounded by anarchists and left stranded. A militant group from Berlin blocked the highway with their cars and stalled German Prime Minister Angela Merkel. While confronting armed police at different sites of actions, each of us was concerned about our comrades elsewhere and communicating with other points. This block action did not involve the entire 80,000 people, but gained the support and interest of various activist groups.
On the day of the block action, Susan George, who was attending International G8-alternative summit, commented at a panel discussion as follows, "I am so moved by the feeling I have had since the anti-Iraq war simultaneous world demonstration of 2003 that I am crying tears of joy. Since I am old I can't be there in person, but people at the alternative summit are connected with the activists who are blocking Heiligendamm and we are sharing the same feeling."
The direct action in Heiligendamm most expressed the power and excitement of the anti-G8 coalition. Different people independently took actions, but they were not isolated. Completely different people transcended mutual differences and discord and we, as a coalition of movements, howled. We were not able to stop the G8 Summit, but our coalition besieged it. If our experience in Germany can be maintained and the diversity of movement fully grows, our howling coalition will eventually succeed in stopping the G8 Summit.
The anti-globalization movement has not yet ended. Actually it has just begun. The venue for the next G8 Summit is Japan. Militants from all over the world including Asian countries will mobilize in Lake Toya, Hokkaido. We must accommodate them and make efforts so that they will be able to fight as fully as possible. Let us not judge which form of struggle is right or wrong, but let us try our best to realize all forms of struggles! We call for the coalition of movements.
[http://a.sanpal.co.jp/no-g8]