2007-08-03
Bundesanwaltschaft und Polizei haben erneut die linksextremistische Szene ins Visier genommen und elf Objekte in Hamburg und Schleswig-Holstein durchsucht. Die Behörden begründeten die Aktion mit dem Verdacht auf Bildung einer terroristischen Vereinigung.
Es gehe um drei Brandanschläge aus den Jahren 2002, 2004 und 2006, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die militante linksextremistische Szene. "Die Ermittlungen stehen nicht im Zusammenhang mit der bundesweiten Razzia in der autonomen Szene am 9. Mai oder den Ausschreitungen rund um den G8-Gipfel", sagte sie. Bei den Brandstiftungen in Bad Oldesloe, Glinde und Berlin wurden unter anderem Bundeswehrfahrzeuge angezündet.
Das Ermittlungsverfahren richtet sich laut Bundesanwaltschaft gegen neun Beschuldigte. Festnahmen gab es zunächst nicht. Insgesamt wurden vier Objekte in Hamburg und sieben in Schleswig-Holstein durchsucht. Ziel sei, Beweismaterial über die Struktur der Organisation und über die möglichen Täter zu finden, sagte die Sprecherin.
Anschläge 2002, 2004 und 2006
Im März 2006 war ein Anschlag auf den Fuhrpark einer Firma in Bad Oldesloe verübt worden, es entstand ein Schaden von mehr als 250.000 Euro. Ein globalisierungskritisches Bekennerschreiben war mit "Internationalistische Zelle" unterzeichnet. Schon im März 2004 war im selben Ort das Gebäude einer Firma in Brand gesetzt worden, die sich unter anderem mit Wehrtechnik beschäftigt.
Auch hier ging laut Bundesanwaltschaft ein Bekennerschreiben ein, das mit "AK Origami (Rüstungsprojekte zusammenfalten)" unterzeichnet war. Parallel dazu wurde auf dem Gelände einer Berliner Tochterfirma ein Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge verübt. Zudem gab es 2002 einen Brandanschlag auf einen Bundeswehrbus in Glinde bei Hamburg. Die Durchsuchung sei aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt erfolgt, hieß es. Weitere Angaben zu den Hintergründen wurden zunächst nicht gemacht.
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