2007-07-22 

Tornadoflüge: Polizei ordnete Einsätze zu G-8 eigenmächtig an

Tornado-Jets der Bundeswehr im Einsatz
Selbst der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), habe nach eigenen Angaben nichts von den zusätzlichen Flügen gewusst, berichtete die „Bild am Sonntag“. In einer schriftlichen Stellungnahme seines Ministeriums hieß es demnach: „Grundsätzlich war der beauftragte Polizeiführer für alle polizeilichen und einsatztaktischen Maßnahmen im Einsatz verantwortlich.“ Das Innenministerium sei „über die zusätzlichen notwendigen Aufklärungsmissionen sowie über die Aufklärungsräume und Strecken vorab nicht informiert“ gewesen.

Tornado

Tornado "Aufklärung" über Reddelich

Zuvor hatte bereits das Bundesverteidigungsministerium mitgeteilt, dass Minister Franz Josef Jung (CDU) die fünf zusätzlichen Missionen des Tornado-Geschwaders nicht genehmigt habe. Im Bundestag löste der Fall laut „BamS“ neue Empörung aus. „Die Vorgänge sind bedenklich. Weder Jung noch Caffier geben hier ein gutes Bild ab“, sagte demnach der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz.

Der Grünen-Abgeordnete Alexander Bonde kritisierte gegenüber der Zeitung: „Unglaublich, dass so etwas jenseits aller Befehlsstränge passieren kann. Beide Minister haben versagt, weil sie ihren Laden nicht im Griff haben.“ Die Tornado-Einsätze waren unter anderem wegen der hohen Kosten auf Kritik gestoßen.

[http://www.focus.de/politik/deutschland/tornadofluege_aid_67354.html]