2002-07-17
Auch aufgrund der anhaltenden Repressionen, die sich gegen AktivistInnen des Vorjahres richten, ist die Notwendigkeit von Protesten ungebrochen aktuell. Derzeit laufen 113 Anzeigen gegen mutmaßliche TeilnehmerInnen der behördlich verbotenen Demonstration vom 1. Juli 2001. Neben Freisprüchen gab es schon mehrere Verurteilungen zu Geldstrafen.
Die antiwef-koordination sieht keinen Sinn im Versuch eines Dialoges mit dem WEF, weil es jeglicher Legitimität entbehrt. Es ist eine Elite, die sich anmaßt über die Köpfe der betroffenen Menschen hinweg Entscheidungen zu treffen, wobei Auswirkungen auf z.B sozialer und ökologischer Ebene ignoriert werden. Das WEF wurde durch die Stärke der globalen Protestbewegung gezwungen, den Dialog mit Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen zu suchen. Zugeständnisse an NGOs dienen einerseits einer Imagepolitur, andererseits der Einverleibung dieser Gruppen.
Aufgrund des emanzipatorischen Ansatzes der antiwef-koordination stellt sich die Frage nach der Reformierbarkeit des WEF nicht, denn die Organisation alleine ist nicht das eigentliche Problem. Die generelle Profitorientierung richtet sich nicht nach den Bedürfnissen von Menschen, Umwelt und Tieren, sondern funktioniert in der Durchdringung aller Lebensbereiche. Die fortwährende Integration von Alternativen scheint die Vorstellung eines Lebens ohne Profitdenken unmöglich zu machen.
Um gegen das WEF und seine Einbettung in komplexen Machtverhältnissen zu protestieren, bereitet die antiwef-koordination in der Zeit von 12.-19. September 2002 Aktionstage vor.
Dabei soll eine inhaltliche Beschäftigung mit der eigenen Rolle in den gegebenen Zusammenhängen im Vordergrund stehen.
Bei den Aktionstagen sollen verschiedene Aspekte thematisiert werden wie Gender, Migration und Repräsentationssysteme und einer vielseitigen Auseinandersetzung Raum gegeben werden.
Die antiwef-koordination wird in unregelmäßigen Abständen Presseaussendungen ausschicken. Weiters gibt es auf der Homepage Infos zu den Gegenaktivitäten anlässlich des WEF in Salzburg. media@antiwef.org fungiert zudem als Anlaufstelle für Pressebelange.
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