2001-08-24 

16 Leute aus Deutschland und Italien sind noch im Knast, einer im Hausarrest

Am Montag wurden 2 Tschechen in Untersuchungshaft genommen

Alle 15 deutschen Gefangenen und ein Italiener hatten jetzt ihren zweiten Haftprüfungstermin mit dem Ergebnis, dass die Untersuchungshaft weiter andauert. Die Volxtheaterkarawane aus Österreich ist endlich aus der Haft entlassen und abgeschoben worden, ein weiterer Gefangener aus Deutschland ebenfalls.

In Italien sitzen also noch immer 17 Menschen im Gefängnis, 2 Italiener und 15 Deutsche.

Am Montag wurden in Senegalia 2 Menschen aus Tschechien festgenommen. Ihnen wird die Zugehörigkeit zum „Blach Bloc“ zur Last gelegt. Sie hätten schwarze Kapuzenpullover und leere Benzinkanister dabei gehabt, so die Polizei. Die 34 entlassenen und abgeschobenen Personen sind nicht freigesprochen. Auch sie können in etwa einem Jahr ihre Hauptverhandlung haben.

Sie dürfen in den nächsten fünf Jahren nicht nach Italien bzw. überhaupt in Länder der EU einreisen (letzteres gilt für Personen aus Staaten, die nicht dem Schengener Abkommen angehören), ausgenommen zu den Prozessverhandlungen.

Insgesamt gibt es 143 Ermittlungsverfahren gegen DemonstrantInnen.

Seit Montag dem 20.8.2001 finden Zwangsanhörungen von 10 inhaftierten Personen statt, die von der Staatsanwaltschaft angeordnet wurden. Am Mittwoch gab es eine Razzia im Frauengefängnis. Die römische Spezialeinheit ROS verlangte von den Gefangenen sich zu entkleiden und wollte die Tätowierungen der Frauen fotografieren. Diese lehnten das ab, worauf die Männer der ROS ankündigten wiederzukommen und die Aktion mit Gewalt durchzuführen.

Von zwei weiteren Italienern in Haft hatte einer Ende der letzten Woche seine zweite Haftprüfung. Ihm wird vorgeworfen, Fahrer eines kleinen Busses gewesen zu sein, aus dem heraus die Demonstrierenden mit "Waffen" versorgt worden seien. Das Urteil über die weitere Inhaftierung wird heute erwartet. Die andere Person wurde in ihrer Wohnung festgenommen; ihr wird vorgeworfen, einzelne Materialien besessen zu haben, mit denen sich angeblich ein Explosionskörper bauen ließe.

Aus Informationen des Ermittlungsausschuss Genua

Tel./Fax: 0039 / 010 25 25 49

E-Mail: eamilano@email.com