2007-06-21 

G8: Polizei durchsucht Wohnungen

Länderübergreifende Aktion gegen gewaltbereite Globalisierungsgegner

Die Berliner Polizei hat im Zusammenhang mit einer länderübergreifenden Aktion Dienstagabend vier Wohnungen gewaltbereiter G-8-Gegner durchsucht und dabei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Sechs Personen wurden kurzzeitig festgesetzt, anschließend aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Das Landeskriminalamt in Schleswig-Holstein führt ein Verfahren wegen des “Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung”. Hintergrund sind Straftaten anlässlich des G-8-Gipfels in Heiligendamm, die demnach von Personen aus Hamburg und Schleswig-Holstein während der Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern verübt worden sein sollen. Diese Verdächtigen sollen laut Informationen dieser Zeitung auch Kontakte nach Berlin haben.
Beamte des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) verschafften sich am Dienstag Zutritt zu vier Wohnungen in Kreuzberg. An der Reichenberger Straße setzten sie zudem eine Ramme ein, um die Bewohner zu überraschen. Insgesamt sechs Personen wurden vorübergehend festgenommen, aber anschließend wieder entlassen. Mehrere Computer-Festplatten wurden sichergestellt, sie werden jetzt ausgewertet.

Diese Durchsuchungsaktion war Auslöser der Demonstration am späten Dienstagabend in Kreuzberg, an der letztlich 650 Personen teilnahmen. Wie berichtet, hatte sich der Aufzug – darin befanden sich auch knapp 150 Angehörige des “Schwarzen Block” – am Kottbusser Tor in Bewegung gesetzt und war danach über die Adalbert- und die Wiener Straße in Richtung Skalitzer Straße und Reichenberger Straße gelaufen. An der Schlesischen Straße wurden vereinzelt Feuerwerkskörper geworfen, die jedoch niemanden verletzten.
Die Veranstaltung endete gegen Mitternacht am Schlesischen Tor mit einer friedlichen Kundgebung. Ein 19-Jähriger wurde wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz festgenommen.

[http://www.morgenpost.de/content/2007/06/21/berlin/906474.html]