2007-06-14
Sechs Jahre nach blutigen Zusammenstößen am Rande des G8-Gipfels in Genua hat erstmals ein hoher Polizeioffizier schwere Übergriffe der Sicherheitskräfte eingeräumt.
„Vier Polizisten schlugen auf ein Mädchen mit einer Platzwunde am Kopf ein, die bereits in einer Blutlache auf dem Boden lag“, sagte der Ex-Polizei- Kommandeur Michelangelo Fournier bei einem Prozess in Genua. Es habe sich um eine „Metzelei“ gehandelt. Er habe sechs Jahre lang „aus Solidarität mit seinen Kollegen“ gelogen und die Übergriffe geleugnet.
Bei dem Prozess gegen 29 Sicherheitskräfte geht es um eine Razzia in einer Schule, in der Globalisierungskritiker damals übernachteten. Laut Staatsanwaltschaft haben die Einsatzkräfte Dutzende Menschen verprügelt und teilweise schwer verletzt.
Bei Demonstrationen und Zusammenstößen beim G8-Gipfel 2001 wurde ein Demonstrant von einem Polizisten erschossen. Das Verfahren gegen den Todesschützen wurde später eingestellt. Der Carabiniere habe in Notwehr gehandelt, hieß es zur Begründung.
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