2007-06-13 

Arbeitsgemeinschaft Feuerwehr e.V.: Helfer sind keine Zielscheiben

Bei den Demonstrationen der letzten Zeit lässt sich vermehrt beobachten, dass auch
Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst angegriffen werden.

Grundsatzerklärung der Arbeitsgemeinschaft Feuerwehr e.V.

Helfer sind keine Zielscheiben

Bei den Demonstrationen der letzten Zeit lässt sich vermehrt beobachten, dass auch
Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst angegriffen werden.

Feuerwehrangehörigen, Rettungsdienstmitarbeitern und den Helfern von THW sowie
Hilfsorganisationen wird offen Gewalt angedroht.
In den Berichten und Blogs von Demonstrationsteilnehmern werden sie als parteilich
und als „Komplizen der Polizei“ dargestellt.
Hierzu sollte man folgendes wissen:
Die Mehrzahl der Helfer von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und THW sind freiwillig und
ehrenamtlich tätig. Ein Teil davon auch deshalb, weil sie den Dienst am Bürger dem
Dienst mit der Waffe bei der Bundeswehr vorziehen. Sie nehmen in ihren Einsätzen
bereitwillig Gefährdungen auf sich, die über diejenigen des täglichen bürgerlichen
Lebens hinausgehen.

Es ist ein fester Grundsatz jedem der in Not ist zu helfen – unabhängig von seiner
Rasse, seiner Religion, seines Geschlechts, seines Berufs, seiner politischen
Überzeugung und auch unabhängig seines Haarschnitts!
Die Helfer sind für jeden da, der sie benötigt. Wenn man sie lässt!

Sie verfügen weder über die Schutzausrüstung der Polizei, noch über besonders
geschützte Fahrzeuge, Nahkampfausbildung oder Waffen. Und sie wollen auch nichts
von alledem. Sie sind der Ansicht, dass sie in jedem Konflikt als Helfer aufgrund ihrer
Tätigkeit nicht angegriffen werden.
Was wird passieren, wenn der Helfer in Zukunft nicht tabu ist?

Für Rettungsdienstpersonal, Feuerwehrleute und auch die Angehörigen der
Hilfsorganisationen gilt das Prinzip: Eigenschutz geht vor! Jeder Sanitäter und jede
Feuerwehrfrau hat das Recht darauf, wieder gesund vom Einsatz nach Hause zu
kommen. Werden sie angegriffen, werden sie in Zukunft die Hilfeleistung nicht mehr
erbringen können und wollen.
Humanitäre Hilfeleistung kann in großem Umkreis um jegliche Demo egal welcher
Geschmacksrichtung
nur dann erbracht werden, wenn Demonstranten die Helfer
respektieren, sie nicht behindern, ihnen nicht die Wege versperren und sie schon gar
nicht angreifen.

Übrigens gibt es für die Helfer in der Tat eine Patientenreihenfolge, die allerdings
nichts mit Zivil oder Uniform oder ähnlich Nebensächlichem zu tun hat: Wer am
dringendsten Hilfe braucht, kommt zuerst dran. Von diesem Grundsatz wird nur dann
abgewichen, wenn aus Gründen, die die Helfer nicht in der Hand haben, die
notwendige Hilfe für diese Person nicht erbracht werden kann. Niemand wird
absichtlich „benachteiligt“. Im Gegenteil: die Reihenfolge sorgt dafür, dass alle gerecht
versorgt werden.

Retter wollen keine Opfer sein!