2007-06-08 

Welt: Haftbedingungen

Seit Beginn der Gipfelproteste gab es 1020 Verhaftungen, 196 von ihnen sind laut Polizei noch immer in Gewahrsam. Es wurden Vorwürfe laut, die Gefangenen würden in 20 Quadratmeter großen Käfigen gehalten, in denen jeweils 20 bis 30 Festgenommene auf Matten übernachten müssen.
Martin Lemke, Anwalt des Samstag verhafteten Belgiers Gerome O., beschrieb die Unterbringung so: „Mein Mandant ist einer von 30 Gefangenen in einem Stahlkäfig im inneren einer Lagerhalle, der oben mit einem Netz abgedeckt ist. Es gibt keine Duschen, es ist kein Hofgang möglich, 24 Stunden brennt das Licht. Die Gefangenen werden rund um die Uhr per Video überwacht.“

Ein Richter verfügte, Gerome O. müsse noch bis Samstagmorgen in der Gefangenensammelstelle bleiben.
Auf die Bitte der Presse, die Gefangenensammelstelle besichtigen zu dürfen, sagte ein Sprecher: „Die Unterbringung gehört zu unserer polizeilichen Taktik, das ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.“ Thomas Kunze von der Polizeidirektion Rostock trat auf Nachfrage der Presse vor das Haus und sagte auf die Frage, ob sich wirklich Gefangene in Käfigen befinden: „Es handelt sich nicht um Käfige, die Unterbringungen sind oben offen. Wir benutzen die Vorrichtungen, die wir bei solchen Aktionen üblicherweise anwenden.“

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