2007-06-07 

epd: Krisengespräch von G-8-Kritikern und Polizei auf Initiative der evangelischen Kirche

Rostock (epd). Die Initiatoren der geplanten Massenblockaden gegen den am Mittwoch beginnenden G-8-Gipfel haben angekündigt, ihre Aktionen bei gewaltsamen Eskalationen abzubrechen. Dies werde aber erst der letzte Schritt sein, wenn andere Bemühungen um einen friedlichen Verlauf ergebnislos blieben, kündigte der Sprecher von "Block G8", Christoph Kleine, am Dienstag in Rostock an. In dem Bündnis haben sich 124 Initiativen zusammengeschlossen, um mit mehreren hundert Menschen die Zufahrtswege zum Tagungsort Heiligendamm zu blockieren.

Zuvor war es auf Einladung der evangelischen Kirche in Rostock zu einem Vermittlungsgespräch zwischen der Einsatzleitung der Polizei und zwei Vertretern von "Block G8? gekommen. Bei der anderthalbstündigen Unterredung hätten beide Seiten versichert, bei den geplanten Aktionen in den kommenden Tagen, darunter Sitzblockaden, "alles für eine wirksame Deeskalation zu tun", sagte Landessuperintendent Matthias Kleiminger dem epd. Das Gespräch sei in einer "aufgeschlossenen Atmosphäre" verlaufen.
Kirche habe die Pflicht, alles für einen friedlichen Verlauf zu tun, begründete Landessuperintendent Kleiminger die Initiative für das Vermittlungsgespräch. Es gebe unter den Rostockern einen hohen Grad an Verängstigung sowie eine große Enttäuschung darüber, dass die inhaltliche Auseinandersetzung mit den G-8-Themen nicht mehr zur Sprache komme. Kleiminger appellierte an die Globalisierungskritiker, mit einer Stimme zu reden und sich "nicht auf Nebenschauplätzen zu vertun". (06.06.2007)

[http://www.kirche-mv.de/Krisengespraech.10617.0.html]