2007-06-05 

Zehn Monate Haft für Steinewerfer

Ein 32-jähriger Wirt aus Stuttgart ist heute wegen Steinwürfen am Sonnabend vom Amtsgericht Rostock zu zehn Monaten Haft verurteilt worden. In dieser Woche stehen noch acht weitere mutmaßliche Randalierer vor Gericht.
Rostock (OZ) Der erste Steinewerfer ist heute vor dem Amtsgericht Rostock wegen schweren Landfriedenbruchs und schwerer Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden.

Zwei Berliner Polizisten hatten den Trachtenwirt Hans-Jürgen S. aus Stuttgart beobachtet, wie er bei der Großdemonstration gegen den G8-Gipfel am Sonnabend fünf Steine auf Polizisten warf. Anschließend hatten die Beamten in Zivil den 32-Jährigen mehrere Stunden bis zu seiner Festnahme im Auge behalten.

Das Alibi des Angeklagten, er habe bei einem Freund Fernsehen geguckt, überzeugte den Richter nicht. Wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, setzte er die Strafe nicht zur Bewährung aus. Bei derart „feigen und hinterhältigen“ Angriffen auf Polizeibeamte sei es wichtig, die Rechtsordnung zu verteidigen.

Das Gericht urteilte in einem beschleunigten Verfahren, das oft zur Abschreckung von Nachahmern angewandt wird. In dieser Woche müssen sich noch acht weitere mutmaßliche Randalierer vor dem Amtsgericht verantworten.