2007-06-05
Presserklärung des internationalistischen und revolutionären Barrios, des "Anti-G8-Bündnis für eine revolutionäre Perspektive" und des "Antiimperialistischen und Antifaschistischen Aktionsbündnis gegen die G8" zu den Angriffen auf die Demonstration am 4. Juni
PRESSEMITTEILUNG 5 Juni 2007
Zehntausend Menschen demonstrierten gestern gegen staatlichen Rassismus – eine der größten Demonstrationen für die Rechte von MigrantInnen in der BRD. Es waren eine große, solidarische Manifestation und Kundgebungen wie in Rostock Lichtenhagen, an der sich GenossInnen und Aktive auf allen Bereichen der sozialen Bewegung, von Migrantenorganisationen, der radikalen und revolutionären Linken beteiligten.
Genau aus diesem Grunde wurden die Kundgebung in Lichtenhagen, die in Erinnerung an die Pogrome 1992 gegen das Asylbewerberheim stattfand, und die Demonstration in Rostock am 4. Juni massiv angegriffen und viele GenossInnen festgenommen. Wasserwerfer wurden aufgefahren und Teile der Demonstration, darunter unser Block eingekesselt. Vor allem die Blöcke der radikalen und revolutionären Linken waren im Visier des Staates.
Selbst die Darstellung der Polizei zeigt, dass die Schikanen gegen die Demonstration und das Verbot, sie durch die Innenstadt ziehen zu lassen wegen zu großer Teilnehmerzahl, von höchster Ebene ausgehen.
Diese Angriffe sind eine direkte Fortsetzung der Strategie von Polizei, Staatsanwaltschaft und Regierung – also des gesamten Staatsapparates – auf eine wachsende und kämpferischer werdende Protestbewegung. Der Staat und die bürgerliche Presse diffamieren und hetzen gegen uns, versuchen uns zu kriminalisien und zu spalten, gerade weil wir die imperialistische Kriegspolitik der Regierung Merkel und der G8, die Angriffe auf die ArbeiterInnen, die MigrantInnen bekämpfen und unsere demokratischen Rechte verteidigen.
Die G8 organisieren die Ausplünderung und Verelendung der Welt, sie bilden ein Terrornetzwerk, das den berechtigten Widerstand der ArbeiterInnen und unterdrückten Völker auf der ganzen Welt hervorruft.
Sie diffamieren uns, weil sie einen gemeinsamen Widerstand und eine größer werdende Solidarität und Einheit der Bewegung fürchten. Deshalb wurde die Demonstration am 2. Juni mit Wasserwerfern, Tränengas, Schlägertrupps angegriffen und insbesondere unser Block brutal auseinandergeprügelt. Allein von unserem Block wurden 19 GenossInnen, darunter 10 Frauen am Kopf verletzt.
Wir vom „internationalistischen und revolutionären Block“ haben unser Demonstrationsrecht gemeinsam mit tausenden anderen verteidigt. Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit den türkischen GenossInnen und Organisationen wie u.a. der ILPS, die zur Zeit besonders kriminalisiert und diffamiert werden sollen.
Der Widerstand der DemonstratInnen war nicht nur berechtigt und legitim, er war notwendig. Wir verurteilen die Polizeirepression, die die Teil einer Strategie zu weiteren Verschärfung von Überwachungsmaßnahmen, Einschränkung und Verhinderung der Aktionen gegen den G8 Gipfel und einer weiteren inneren Aufrüstung ist.
Wir werden das nicht einfach hinnehmen, sondern uns mit Entschlossenheit dagegenstellen.
Wir danken allen Menschen und Organisationen, die uns unterstützt haben. Lasst uns diese Solidarität festigen und weiter gemeinsam gegen die G8, ihre Kriege und ihren Imperialismus kämpfen!
Wir fordern:
Freilassung aller Verhafteten! Kein Abschiebungen! Schluss mit der Einschränkung des Demonstrationsrechts!
Keine Kriminalisierung des legitimen Widerstands gegen die G8!
Internationalistisches und revolutionäres Barrio
Anti-G8-Bündnis für eine revolutionäre Perspektive
Antiimperialistisches und Antifaschistisches Aktionsbündnis gegen die G8
Weitere Informationen unter: www.antig8.tk, www.g8versenken.de