2007-06-04
Mainz. AP/baz. Die Organisatoren der Anti-G-8-Proteste wollen die Polizei bei der Suche nach Gewalttätern aktiv unterstützen. «Wenn wir dazu Informationen haben, dann werden wir sie natürlich weitergeben», sagte Organisator Monty Schädel am Sonntagabend im ZDF-»heute journal» auf eine entsprechende Frage. Im Vorfeld der von Krawallen überschatteten Demonstration in Rostock am Samstag habe man aber keine Informationen gehabt, dass Demonstranten gewalttätig werden wollten.
Man werfe der Polizei keine Gewalttätigkeit vor, betonte Schädel. Sie habe zunächst darauf reagiert, dass Gewalt von einzelnen Demonstranten ausgegangen sei. Allerdings habe die Polizei dann nicht deeskalierend gewirkt und somit mit dazu beigetragen, dass sich eine Gewaltspirale entwickelt habe. Es sei unverantwortlich von der Polizeiführung gewesen, kleine Gruppen von 20 Polizisten in eine Menge von tausenden Demonstranten zu schicken, kritisierte Schädel. Dann hätten die Polizisten natürlich Angst und müssten sich wehren. «Das war keine Deeskalation, das war Eskalation pur.»
Die Organisatoren hätten von Anfang an erklärt, dass sie deeskalierend wirken wollten, erklärte Schädel auch im Hinblick auf den anstehenden Protest in Heiligendamm. «Wenn die Polizei auch ihren Teil dazu beiträgt, dann werden wir hier gemeinsam einen breiten Protest finden, der in die Geschichte eingeht als guter Protest.»