2007-05-28
Lübeck/MVregio Das kurzfristige Verbot einer Informationsveranstaltung von G8-Gegnern im Lübecker Rathaus durch Bürgermeister Bernd Saxe (SPD)(Foto) sorgt für Empörung in der Hansestadt.
Nach einem Bericht der “Lübecker Nachrichten” (Sonntagausgabe) führte Saxe formale Gründe für das Verbot an. Er fühle sich getäuscht, weil die Grünen eine Fraktionsveranstaltung im historischen Audienzsaal beantragt hätten. Dabei aber sei der wahre Veranstalter, die “Lübecker Initiative gegen die G8″, verschwiegen worden. Zu der Initiative zählen neben den Grünen auch der DGB, die Linkspartei, die evangelische Kirche und die Globalisierungskritiker von Attac.
Scharfer Protest kommt von den Grünen. “Es passt in das allgemeine Bild, dass jeder, der sich mit dem Thema G8 kritisch auseinander setzt, in die Ecke des potenziellen Gewalttäters geschoben wird”, sagte die Grünen-Fraktionschefin in der Bürgerschaft, Susanne Hilbrecht, dem Blatt. Der Koordinator des Rostocker Bündnisses gegen den Gipfel, Monty Schädel, sprach von “Rauswurf”. Die Stadtspitze wolle “den legitimen demokratischen Protest verdrängen”.
Selbst in der eigenen Partei stößt Saxes Entscheidung dem Blatt zufolge auf Unverständnis. SPD-Fraktionschef Peter Reinhardt nannte das Verbot “undemokratisch”. Mittlerweile haben die Veranstalter laut Zeitung reagiert und treffen sich jetzt in einer benachbarten Gaststätte.
MVregio News red/ln
Artikel erstellt: 27.05.2007, 12:02
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