2007-05-27 

Unterbindungsgewahrsam? Nicht wie die Lämmer ...

Innenminister Schäuble droht mit massiven Menschenrechtsverletzungen: Er will Oppositionelle, die sich an Protesten gegen den G8-Gipfel beteiligen, vorbeugend wegsperren. Grundlage dieser Maßnahme, die eher Diktaturen kennzeichnet, sind die sogenannten Polizeigesetze der Länder. Danach können z.B. in Mecklenburg- Vorpommern Menschen bis zu maximal 10 Tagen (allerdings nicht länger als die angebliche unmittelbare Gefahr droht) vorbeugend in den Knast gehen, ohne irgendeiner konkreten Straftat verdächtig zu sein. Die massenhafte Internierung von Teilnehmer_innen an Protestaktionen ist also ein mögliches Repressionsszenario.

Die Inhaftierung von mehreren Hundert bis Tausend Menschen stellt aber auch die Polizeiarmee und ihre Führer vor viele praktische Probleme.

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Zwar wurden rund um Heiligendamm Kapazitäten zur Internierung von mehr als 1.000 Gipfelgegner_innen geschaffen – reibungslos wird das aber nur funktionieren, wenn die Polizei auf wenig Gegenwehr stößt. Zunächst steht mensch solchen Angriffen oft wie gelähmt, erschrocken, lethargisch, ohnmächtig gegenüber und wehrt sich nicht gleich. Wir dürfen uns aber nicht einschüchtern lassen! Krasse staatliche Willkür hat zivilen Ungehorsam, Verweigerung und Sabotage verdient!

Was tun!?

Kosten und Aufwand für Masseninhaftierungen können mit unterschiedlichen Mitteln in die Höhe getrieben werden. Der internationalen Presse kann die Realität des “demokratischen Rechtsstaats Deutschland” eindringlich vorgeführt werden. Bilder eines durch Stacheldraht und Polizeiarmee geschützten Luxushotels für die Gipfelteilnehmer, kombiniert mit Massenfestnahmen und in Lagern eingepferchten Demonstrant_innen sprechen für sich.

Choreographie der Massenfestnahme:

Hilfe und Support im Fall der Fälle: 0049-(0)38204 – 768111
Legal team / Ermittlungsausschuss / Rechtsanwält_innen

Choreographie der Solidarität:

Wenn die Aktionen nacheinander abgeräumt werden, und massenhaft Mitstreiter_innen in den Knästen sitzen, kann die Parole nur noch heißen: Wir holen euch raus! Wir kommen rein – und zwar alle! Stellt euch einen überfüllten Sammelknast vor, der von mehreren Tausend Menschen belagert wird, die da rein wollen, um die Leute rauszuholen! Was sollen die Uniformierten machen? Drinnen ist kein Platz mehr, die Staatsdiener hätten die von draußen zwar auch gerne drinnen, aber die draußen wollen ja auch gerade rein, weil sie die drinnen raus holen wollen. Vielleicht bilden die Uniformierten jetzt einen zweiten Belagerungsring: um die Menschen im Knast, um die Uniformierten um den Knast und um die Menschen um die Uniformierten um die Menschen im Knast herum… so schön kann Inklusion und Exklusion sein…

Und das ganze vor den Augen der versammelten Presse. Am besten spielt dann noch eine Band den Sound zur Befreiung, der drinnen auch noch gehört wird, und es entstehen Bilder, die keine_r mehr erklären muss…….

Let´s make capitalism history!

attac (anna, tim, tina, arthur und claudia…. halten selbstverständlich das maul)

Bundesweite Arbeitgruppe Plan B,C,D VisdP: Peter.Hasenbein, c/o Haus der Demokratie, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin