2007-05-22 

Feuerteufel mit Polit-Ausrede: Wett-Zündeln vorm G8-Gipfel

Chaoten rufen zum brutalen “Volxsport” auf

Gerhard Lehrke
[Bild vergrößern] Der zerstörte Chrysler in der Luckauer Straße: Totalschaden wie bei den zwei Polizeifahrzeugen, die es am 18. Mai in Spandau traf.
Der zerstörte Chrysler in der Luckauer Straße: Totalschaden wie bei den zwei Polizeifahrzeugen, die es am 18. Mai in Spandau traf. Markus

Berlin – 51 Brandanschläge in Berlin in diesem Jahr. 45 davon gegen meist teure Autos. Die meisten wahrscheinlich wegen des G8-Gipfels in Heiligendamm: Wenn der Verfassungsschutz Recht hat, treiben Chaoten hier einen perversen Sport.

Autonome Gruppen hatten zum “Volxsportwettbewerb” aufgerufen. Motto: “Jetzt das Image Eurer Stadt beschädigen -Randalieren gegen G 8”.

Chaoten wollen bis zum 10. Juni in deutschen Städten um die Wette Anschläge begehen, steht im Verfassungsschutzbericht. Für “was abfackeln” gibt es acht Punkte, für “Bullen bewerfen” fünf und für “Glasbruch” drei.

“Fantasievolle Aktionen” würden gesondert bewertet: Darunter dürfte fallen, dass jetzt in Hamburg der Privat-Mercedes von “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann ausglühte. In Berlin brannten in den letzten zehn Tagen mindestens 19 Autos. Zuletzt gestern Nacht ein Chrysler 300 in der Luckauer Straße (Kreuzberg).

Gefasst wurden bisher nur zwei Täter, einer davon ist als linker Gewalttäter bekannt. Als Brandstifter werden neben Chaoten auch Trittbrettfahrer und militante Kurden verdächtigt.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sagte bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts, dass sich Linksextreme seit 2006 auf den Gipfel vorbereiten.

Er erwartet aber, dass nur wenige gewalttätige Berliner Linke an die Ostsee reisen. Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid fürchtet, dass sie friedliche Demos unterwandern.

Sonst noch im Verfassungsschutz-Bericht: Weniger Neonazis in Berlin, die aber viel gewalttätiger geworden sind.

[http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/172279.html]