2007-05-20 

Rangeleien bei G-8-Protestkundgebung in Karlsruhe

Karlsruhe (AP) Unter massiver Polizeipräsenz hat am Samstagnachmittag in Karlsruhe ein Protestmarsch gegen die Bundesanwaltschaft begonnen. Am Rande der Veranstaltung kam es zu vereinzelten Rangeleien zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften. Die rund 500 Teilnehmer protestierten gegen die 40 Durchsuchungen, die die Bundesanwaltschaft vor knapp zwei Wochen bei G-8-Gegnern durchführen ließ. Die Organisatoren kritisieren die Großrazzia als Einschüchterungs- und Kriminalisierungsversuch. Die Bundesanwaltschaft habe bislang keinerlei Beweise für geplante Straftaten oder Terroranschläge vorlegen können.

SWR4: Karlsruhe: Demonstration gegen G8-Razzien

Hunderte Globalisierungsgegner haben in Karlsruhe gegen die Razzien der Bundesanwaltschaft vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm demonstriert. Die Polizei ging von 450 Teilnehmern aus, die Organisatoren - ein Bündnis aus regionalen linken Gruppen - von bis zu 800.

Die Behörde hatte vor einer Woche rund 40 Büros und Wohnungen wegen des Verdachts der Bildung zweier terroristischer Vereinigungen durchsuchen lassen. Die Organisatoren beklagten, die Durchsuchungen in der linksautonomen Szene seien ein “Mittel der Einschüchterung” gewesen. Mit den Razzien “sollte eine ganze Protestbewegung durchleuchtet, eingeschüchtert und kriminalisiert werden”. Mit Sprechchören zogen die Demonstranten durch die Innenstadt und machten auch vor der Bundesanwaltschaft Station. Der Protestzug in Karlsruhe wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet.

Unter dem Motto “Jetzt erst recht - Repression und G8 entgegentreten” riefen die Veranstalter auch zum Protest gegen das Treffen der Staats- und Regierungschefs Anfang Juni auf. Die von einem massiven Polizeiaufgebot begleitete Demonstration sei überwiegend friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Vereinzelt seien Beamte beleidigt oder provoziert worden.

Für Verunsicherung der Geschäftsleute hatte ein Fax der Polizeibehörde gesorgt. Drei Tage vor der Demonstration wurden sie vor einem großen Gewaltpotenzial linksautonomer Teilnehmer gewarnt. Zwei Tage später wurde dann Entwarnung gegeben.
Quelle: SWR.de - Nachrichten

[http://www.swr.de/swr4/bw/nachrichten/-/id=258368/nid=258368/did=2172158/12r8lky/index.html]

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