2007-05-18 

Kopenhagener Polizeipräsidentin in Berlin

Laut Polizeipressebericht wird in der kommenden Woche die Direktorin der Kopenhagener Polizei zu einer vom Berliner Polizeipräsidenten ausgerichteten Konferenz in die Hauptstadt kommen. Hanne Bech Hansen erhielt wie 36 andere KollegeInnen die Einladung, um unter dem Motto "Kulturen in Europa – Strategieansätze des Polizeimanagements" über die "Herausforderungen des Terrorismus" zu beraten.

Mit welcher Feinfühligkeit die Kopenhagener Polizeichefin ihre Herausforderungen meistert, bewiesen erst kürzlich hunderte von Verhafteten, die gegen die von ihr gemanagete Räumung des Ungdomshuset im kopenhagener Stadtteil Nørrebro protestierten. Trotz tagelangen Straßenschlachten bezeichnete sie die Räumung als "einen riesigen Erfolg".
Auch in den letzten Tagen stand die Kopenhagener Polizei wieder international im Rampenlicht, als sie den seit Jahrzehnten besetzten, alternativen Stadtteil Christiania angriff. Sicher werden die Referate Hanne Bech Hansens, die mit der widerständigen Subkultur Kopenhagens ein für alle Mal aufräumen will, von den anderen Law and Order Strategen bereits mit Vorfreude erwartet.

Gerade in Bezug auf den bevorstehenden G8 Gipfel in Deutschland, zu dem sich ein breites, internationales Protestspektrum angekündigt hat, dürfte "Abstimmung und ein zielgerichtetes, gemeinsames Vorgehen" der europäischen Polizeikräfte angestrebt werden. Gespräche bei "zurückliegenden Konferenzen" wurden bereits als "anregend und bereichernd für eigene Handlungsentscheidungen eingestuft." Was dies für die Köpi und alternative Projekte in Berlin mit Bezug auf die Räumungen in der dänischen Hauptstadt heisst, kann wohl kaum als die viel propagierte Politik der ausgestreckten Hand bezeichnet werden.

Die Konferenz der Chefs der europäischen Repressionsorgane findet vom 21. bis zum 25. Mai statt und beginnt offiziell am Dienstag, dem 22. Mai, im Tagungshotel Hilton am Gendarmenmarkt.

[http://de.indymedia.org/2007/05/177399.shtml]