2007-04-27
- Die G8 im Dialog
- Demonstration am Rande des G8-Sherpa-Treffens in Bonn
- G8-Aktion: Kein Hotel für Umweltzerstörer, Kriegstreiber, Jobkiller!
- Innensenator Körting hat Mai-Krawalle im Griff
- Presseservice des RAV und Veranstaltung am 28.04.2007 in Rostock
- G8 und Bildung/YellowBarrio
- To BAO Kavala with Love
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Die G8 im Dialog
Die deutsche G8-Präsidentschaft und zahlreiche Nichtregierungsorganisationen (NROs) sind sich einig: Es lohnt sich, den kontinuierlichen Austausch zwischen der Zivilgesellschaft und den G8 fortzusetzen. Mit einer kritischen Diskussion lässt sich gemeinsam auf eine gerechtere Globalisierung hinwirken.
Zusammen mit dem Forum Umwelt und Entwicklung richtet die deutsche G8-Präsidentschaft in Bonn ein zweitägiges Dialogforum mit Nichtregierungsorganisationen aus. Mehr als zweihundert Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft diskutieren über die deutsche Agenda für den G8-Gipfel in Heiligendamm.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der gesamte Bundesregierung ist der zivilgesellschaftliche Dialog ein wichtiges Anliegen. Deshalb vertieft die deutsche Präsidentschaft die von den britischen und russischen Präsidentschaften begonnenen Treffen. Mitte Mai trifft sich die Kanzlerin auch persönlich mit Vertreterinnen und Vetretern der NROs.
Ziel ist es, im Dialog voneinander zu lernen. Dabei muss jede Seite ihre spezifische Verantwortung wahrnehmen.
[...]
Denn eines ist aus Sicht der deutschen Präsidentschaft klar: Das Ziel, die Armut vor Ort merkbar zu reduzieren, setzt eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung voraus. Und dafür braucht der Kontinent Frieden, eine gute Regierungsführung, gute Rahmenbedingungen für Investitionen sowie einen Ausbau der Gesundheits- und Bildungssysteme.
[http://www.bundesregierung.de]
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Demonstration am Rande des G8-Sherpa-Treffens in Bonn
Bonn (dpa/lnw) - Kritiker des in sechs Wochen in Heiligendamm geplanten G8-Gipfels haben am Donnerstag in Bonn gegen die Veranstaltung demonstriert. Unter dem Motto "Wir lassen die Puppen tanzen" schlugen Mitglieder der Gruppe Attac vor der Bonner Beethovenhalle in einer Theater-Performance die Regierungschefs der G8 symbolisch in die Flucht. Im Inneren der Halle waren die Vertreter der Gipfelteilnehmerländer, Sherpas, mit den letzten Vorbereitungen des Spitzentreffens der wichtigsten Industrieländer befasst. Zu Zwischenfällen kam es nach Angaben der Polizei nicht.
[http://www.nrz.de]
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G8-Aktion: Kein Hotel für Umweltzerstörer, Kriegstreiber, Jobkiller!
Am Samstag, den 21. April, statteten wir dem Besitzer des G8-Hotels in Heiligendamm einen Besuch ab. Jagdfeld, dem Hauptbesitzer, gehören neben dem G8-Hotel auch andere Luxus-Hotels, wie das Hotel Adlon in Berlin oder der Quellenhof in Aachen. Am Samstag zogen wir vor seine Villa in Aachen und trugen unsere Forderungen vor.
Mit einer kleinen Gruppe von AktivistInnen zogen wir in einem Demonstrationszug etwa 2 km zu seiner Villa. Dort hielten wir eine Kundgebung ab und trugen ein kleines Theaterstück vor. Dabei ging es darum, die Lage der, vor allem von den G8-Staaten ausgebeuteten, Arbeiterklasse zu verdeutlichen.
Ein Aktivist spielte Murat Kurnaz, der unter falschem Verdacht wegen seines Glaubens und seines Aussehens jahrelang im US-Gefängnis Guantanamo festgehalten und misshandelt wurde. Ein anderer stellte einen Iraker dar, der infolge des Irak-Krieges gefoltert wurde.
Im Vorfeld der Aktion hatten wir Herrn Jagdfeld einen offenen Brief geschickt, in dem wir ihn dazu aufforderten, die G8 aus seinem Hotel wieder auszuladen und das Hotel kostenlos den GipfelgegnerInnen für einen Gegengipfel zur Verfügung zu stellen.
So hatten wir beispielsweise ein Transparent mit der Forderung "Herr Jagdfeld: verweigern sie den G8 ihr Hotel!" und dem Slogan "G8 = Umweltzerstörer, Kriegstreiber, Jobkiller - Stop G8!". Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen und bessere Öffentlichkeit für diese Ideen zu bekommen (Presse etc.), zogen wir vor seine Villa.
Nach dem Theaterstück verlas Marc Treude, WASG-Ratsherr und SAV-Mitglied, noch einmal den offenen Brief mit den Forderungen. Jagdfeld ließ sich während der ganzen Aktion nicht blicken, vermutlich war er gar nicht da. Begleitet wurde die Aktion von einem vollkommen überzogenen Polizeiaufgebot; für jedeN AktivistIn war mehr als einE PolizistIn vor Ort.
Auch wenn Jagdfeld vermutlich nur müde lächeln wird, so war es dennoch eine gute Aktion, denn durch die folgenden Zeitungsartikel haben wir unsere Positionen und Ideen in der Bevölkerung ein Stück weiter gebracht. Immer mehr Menschen wollen etwas gegen die verbrecherische Politik der G8 machen, einige werden unsere Akzion als Aufforderung verstehen, sich weiter zu informieren und zu engagieren.
Ein weiterer Schritt ist die Veranstaltungsreihe mit Jesse Lessinger aus den USA, bei der es vor allem um Anti-Kriegsproteste in den USA geht.
Hier wird noch einmal der offene Brief dokumentiert:
Sehr geehrter Herr Jagdfeld,
Vom 6. Juni bis zum 8. Juni wird in Ihrem "Grandhotel Heiligendamm" der G8-Gipfel tagen.
Wie sie sicher wissen, wurde die Gruppe der Acht (G8) 1975 als G6 gegründet und hielt jährlich ihre "Weltwirtschaftsgipfel" ab. Später stieß Kanada, nach dem Zusammenbruch des Stalinismus auch Russland dazu. Die Politik blieb dieselbe. Bis heute verfolgen die G8 die Interessen der Superreichen und weltweit agierenden Konzerne, wie folgende Fakten belegen: So leben in den G8-Staaten nur 13,5% der Menschheit, jedoch konzentriert sich dort 50% des Welthandels und der weltweiten Wirtschaftsleistung. Ausserdem findet dort 80% der weltweiten Wirtschaftsproduktion statt. Auf jedem G8-Gipfel werden wohl klingende Themen diskutiert: So sollte die Armut bekämpft werden, die Abrüstung vorangetrieben werden oder der Umweltzerstörung Einhalt geboten werden. Doch das ist nichts weiter als Maskerade. Keiner dieser Ziele wurden oder werden ernsthaft verfolgt.
Denn Fakt ist: 1970 hat die UNO gefordert, jedes Land solle 0,7% ihres Bruttoinlandproduktes für Entwicklungshilfe ausgeben. Kein G8-Land hat dieses Ziel auch nur annähernd erreicht. 1997 wurde das Klimaschutzabkommen von Kyoto - das sogenannte Kyoto-Protokoll - verabschiedet. Seitdem hat kein G8-Land seinen CO2- Ausstoss nennenswert verringert, die USA haben das Kyoto-Protokoll noch nicht einmal unterschrieben. Dabei sind die G8 immerhin für 45% des weltweiten CO2- Ausstosses verantwortlich. Spätestens seit dem Irak-Krieg und der "Umstrukturierung" der deutschen Bundeswehr glaubt kein Mensch mehr, dass Abrüstung im Interesse der Machthaber ist.
Es ist Vorsatz, wenn die Mächtigen dieser Welt (an deren Spitze die G8 Staaten) im Jahr 2006 1 Milliarde Dollar weltweit für Rüstung ausgeben und gleichzeitig die nötigen 450 Millionen Dollar im Kampf gegen Hunger verweigern. All diese Tatsachen zeigen: die G8 haben kein Interesse an Beendigung von Armut, Krieg und Klimakatastrophe! Sie kennen nur das Streben nach Profit.
Immer mehr der von der Politik der G8 Betroffene wehren sich gegen Neoliberalismus und Kriegstreiberei. Hunderttausend werden im Sommer nach Heiligendamm kommen um gegen die Politik der G8 zu demonstrieren und den Versuch machen den G8 Gipfel zu verhindern. Auch ein meterhoher und 12,5 Millionen (aus öffentlichen Steuergeldern bezahlter) teuer Stacheldraht - Zaun um das Areal in Heiligendamm wird die Protestierenden nicht aufhalten ihre Wut in friedlichen Demonstration zu zeigen.
Im Interesse der Protestierenden fordern wir sie auf:
- Laden sie die G8 wieder aus Ihrem Hotel aus! Stellen Sie diesen Verbrechern nicht Ihr Hotel zur Verfügung!
- Stellen Sie stattdessen Ihr Hotel kostenlos TeilnehmerInnen der Anti-G8 Konferenz und der Anti-G8 Proteste zur Verfügung.
Wir - TeilnehmerInnen an den Protesten gegen die G8 - würden gerne persönlich mit Ihnen darüber sprechen. Dazu werden wir am 21. April um 15.00 Uhr zu ihrer Villa am Heidweg in Aachen kommen. Bitte schicken Sie eine Rückantwort an:
Marc Treude c/o SAV Aachen, Eifelstrasse 13, 52068 Aachen
Wir verbleiben
Mit erwartungsvollen Grüssen
Marc Treude
Als Stadtrat für die WASG Aachen und i.A. des Stadtverband der Sozialistischen Alternative - SAV Aachen
[http://www.sozialismus.info/?sid=2088]
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Innensenator Körting hat Mai-Krawalle im Griff
Berlin - Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) rechnet trotz des kurz bevor stehenden G-8-Gipfels mit keinen größeren Ausschreitungen rund um die Maifeierlichkeiten in Berlin. Darüber hinaus geht der Vorsitzende der Innenministerkonferenz im Interview davon aus, dass zum G-8-Gipfel in Heiligendamm Anfang Juni weit weniger Demonstranten aus dem Ausland anreisen als erwartet.
Befürchten Sie, dass es wegen des G-8-Gipfels in Heiligendamm auch rund um die Maifeierlichkeiten in Berlin zu größeren Ausschreitungen als zuletzt kommen könnte?
Körting: Das hatten wir im letzten Jahr befürchtet. Es gab Hinweise, dass man den 1. Mai sozusagen als Aufgalopp für die Proteste gegen den G-8-Gipfel nutzen würde. Nach unserer heutigen Erkenntnislage kann man davon aber nicht mehr ausgehen. Falls es Krawalle geben sollte, werden wir es mit einem völlig anderen Publikum zu tun haben als beim G-8-Gipfel. Insofern sehe ich keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen.
Gibt es nicht auch bei den Berliner Demonstrationen am 1. Mai zahlreiche Globalisierungsgegner?
Körting: Wir werden auch hier Demonstrationen haben, die von einer tiefen Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Struktur der Bundesrepublik und der Überlagerung durch die Globalisierung geprägt sind. Aber wir gehen davon aus, dass dies politische Demonstrationen sind. Man kann fast davon sprechen, dass wir eine Repolitisierung des 1. Mai erwarten können. Diese Demonstrationen werden wahrscheinlich wie auch schon in den letzten Jahren nicht zu Krawallen führen. Das war in den Frühzeiten des 1. Mai anders. Da mündeten die Demos direkt in Krawalle und waren auch darauf ausgelegt. Zuletzt kamen die Randale, wenngleich auch milder als davor, mit Einbruch der Dunkelheit. Sie wurden insbesondere von Jugendlichen aus dem deutschen, türkischen und arabischen Bereich ausgelöst, die meinten, dass man diesen Abend nutzen kann, um Krawall zu machen. Die Krawalle haben in den letzten Jahren praktisch keinen politischen Hintergrund mehr, während es in Anfangszeit wenigstens den Anspruch eines politischen Hintergrunds gegeben hat.
Vor 20 Jahren gab es erstmals Ausschreitungen. Kann dieses "Jubiläum" gewaltbereite Menschen anlocken?
Körting: Nein. Der 1. Mai wurde eine Zeit lang sehr stark vom linksextremistischen Spektrum genutzt, das an diesem Tag lautstark und gewaltbereit gegen die wirtschaftlichen Verhältnisse und vermeintliche Ungerechtigkeit protestierte. Dieses Spektrum ist weg. Das demonstriert, aber äußert sich nicht mehr gewalttätig. Was bleibt, sind junge Leute, die nichts mit der Geschichte der Krawalle des 1. Mai zu tun haben, die allenfalls an die Geschichte anknüpfen, weil sie denken, ach, das ist ein Tag, da kann ich mal Krawall machen.
Gibt es wieder ein Polizei-Konzept?
Körting: Wir werden das erfolgreiche Konzept der letzten Jahre fortsetzen, das Konzept der ausgestreckten Hand. Die Polizei ist zu allen freundlich und kooperativ und mit Antikonfliktteams in der Menge. Dieses Konzept beinhaltet auch, dass, wenn es denn zu vereinzelten Straftaten kommt, konsequent eingeschritten wird. Wir haben die Hoffnung, dass es ein friedlicher 1. Mai wird. Aber wir werden uns schon aus Vorsorgegründen nicht zurücklehnen und sagen, da wird nichts passieren. Deswegen werden wir mit genauso viel Polizei vor Ort sein wie in den letzten Jahren.
Gibt es schon Hinweise, ob gewaltbereite Demonstranten nach Heiligendamm zum G-8-Gipfel reisen werden?
Körting: Protestler werden nicht nur aus Mecklenburg-Vorpommern selbst kommen, sondern auch aus anderen Bundesländern. Hinweise auf europäische Beteiligung sind noch mager. Aber wir haben Hinweise, dass aus Berlin ein Teil der Szene, auch der gewaltbereiten extremistischen, nach Mecklenburg-Vorpommern fahren wird, um dort gegen die Globalisierung zu kämpfen. Es ist dem Generalbundesanwalt und den Polizeibeamten aller Länder bis heute nicht gelungen, die so genannte Militante Gruppe ausreichend beweissicher festzusetzen und zu überführen. Das ist eine Gruppe, die sich gegen Wirtschaftsunternehmen richtet und vor allem durch Brandanschläge auf Nobelkarossen auf sich aufmerksam macht. Sie agiert nicht nur, aber auch in Berlin. Natürlich ist der G-8-Gipfel jetzt ein willkommener Anlass, unter dem Deckmantel, man sei gegen Globalisierung, seinen kriminellen Neigungen nachzugehen. Die Gruppe ist im Hinblick auf den G-8-Gipfel bewusst aktiver geworden. Wir werden zum G-8-Gipfel auch NPD-Demonstrationen haben. Das heißt, dass neben ganz vielen Bürgern und weit weniger Linksextremisten auch mit Protesten der Rechtsextremisten zu rechnen ist.
[http://www.net-tribune.de/article/260407-188.php]
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Presseservice des RAV und Veranstaltung am 28.04.2007 in Rostock
Presseerklärung
Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V., Geschäftsstelle: Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Tel: 030/41 72 35 55, Fax: 030/41 72 35 57, e-mail: RAVeV@t-online.de; www.rav.de
Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV) organisiert am 28.4.07 im Vorfeld der G8-Proteste Informationsveranstaltung zur Demonstrationsfreiheit und deren befürchtete Einschränkung in Rostock
Anwaltlicher Notdienst eingerichtet - RAV bietet Presseservice
Unter dem Motto "Freiheit stirbt mit Sicherheit?" organisiert der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein am 28. April 2007 ab 19:00 Uhr an der Universität Rostock, Ulmenstraße 69, Raum 323 eine Informationsveranstaltung zum G-8 Gipfel und der Einschränkung von grundlegenden Freiheitsrechten. Mitveranstalter sind die Zeitung Stadtgespräche Rostock sowie der Verein Soziale Bildung e.V.
Als ReferentInnen sind die folgenden ExpertInnen geladen:
Der Berliner Rechtsanwalt Sönke Hilbrans (Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Datenschutz) wird zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit bei Gipfelprotesten durch Speicherung in Datenbanken, Meldeauflagen und Kontrollstellen referieren. Die Hamburger Rechtsanwältin Ulrike Donat (Mitglied des RAV) wird aus den Erfahrungen der Anti-Atomkraft-Bewegung mit polizeilichen Freiheitsentziehungen bei massenhaften Protesten berichten. Elke Steven (Komitee für Grundrechte und Demokratie) aus Köln wird über die Erfahrungen aus der Demonstrationsbeobachtung bei Gipfelprotesten sprechen. Und Tilman Jeremias (Pastor der Marienkirche Rostock) wird über die Einschränkung der Demonstrationsfreiheit bei den antifaschistischen Protesten gegen einen Aufmarsch der NPD am 1. Mai vergangenen Jahres in Rostock berichten, als die Einsatzleitung der Polizei u.a. durch eine große Einkesselungsaktion mehrere hundert DemonstrantInnen daran hinderte, unmittelbar gegen die Neonazis zu protestieren.
Ein Sprecher des RAV erklärte dazu: "Gerade bei politischen Großereignissen kommt dem Schutz von politischen Freiheitsrechten eine zentrale Bedeutung zu. Das Recht auf politische Kritik gehört zu den Fundamenten einer Demokratie. Es zu verteidigen ist ein legitimes Anliegen."
Daher wird der Republikanische Anwältinnen und Anwälteverein gemeinsam mit der Strafverteidigervereinigung Mecklenburg-Vorpommern während der Proteste gegen das Gipfeltreffen der G8 einen Anwaltlichen Notdienst vor Ort einrichten und anwaltliche Beratung kostenlos anbieten. An dem Anwaltlichen Notdienst beteiligen sich über 100 RechtsanwältInnen aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Ihr Hauptanliegen: Das Recht der GipfelgegnerInnen auf Protest zu schützen und Betroffenen von Maßnahmen der Sicherheitsbehörden schnell, unbürokratisch und kostenlos beratend zur Seite zu stehen.
Der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein wird außerdem einen Presseinformationsservice anbieten. Dieser ist ab sofort unter den Mobilfunknummern 01577-4704760 und 0163-6195151 erreichbar. Wenn Sie die regelmäßigen Pressemitteilungen des RAV im Rahmen der G8-Proteste per Email erhalten wollen, senden Sie bitte eine Email an die folgende E-Mailadresse: presse@rav.de.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung am 28. April, Interview-Anfragen an die ReferentInnen und zu den Aktivitäten des RAV e.V. erreichen Sie uns unter: 01577-4704760 und 0163-6195151.
[http://www.rav.de]
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G8 und Bildung/YellowBarrio
Gemeinsam protestieren - Gemeinsam Campen
FÜR EIN "YELLOW BARRIO" WÄHREND DES G8-GIPFELS
Anfang Juni 2007 treffen sich die Regierungen der sieben wichtigsten Industrieländer und Russlands zum "G8-Gipfel" im Ostseebad Heiligendamm. Ebenfalls werden zigtausende DemonstrantInnen aus aller Welt kommen - darunter natürlich auch viele Aktive aus der studentischen Protestbewegung für Solidarität und freie Bildung. Mit den Großdemonstrationen unter dem Motto "Die G8-Bildungspolitik in die Zange nehmen!" in Hamburg und Berlin machen BildungsaktivistInnen schon im Vorfeld des Gipfels klar: Im bunten Protest anlässlich des G8-Gipfels wird auch die Farbe des Studierendenprotests nicht zu kurz kommen.
Schon am Rande des bundesweiten studentischen Vernetzungstreffens in Bochum wurde diskutiert, wie eine Infrastruktur auf die Beine gestellt werden kann, die möglichst vielen BildungsaktivistInnen die Beteiligung an den G8-Protesten ermöglicht. Daraus ist die Idee entstanden, auf einem der großen Anti-G8-Camps ein "Yellow Barrio" einzurichten. Insgesamt plant die CampAG Zeltplätze für 15.000 Menschen auf vier bis fünf Camps in der Region - da macht es in unseren Augen durchaus Sinn, die studentischen Aktiven in einem Camp zu sammeln.
WARUM YELLOW BARRIO?
Das "Yellow Barrio" könnte der zentrale Übernachtungsort für BildungsaktivistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus werden. Gleichzeitig wäre es eine Organisationsstruktur, die gemeinsames Handeln ermöglicht und für kurze Informationswege sorgt. Auch andere Gruppen und Protestzusammenhänge organisieren eigene Barrios auf den Camps, die nicht nur als Unterkunft, sondern auch als zentrale Anlaufstellen dienen.
GEMEINSAM ORGANISIEREN!
Mit dieser ersten Mail wollen wir, das Protestkomitee gegen Studiengebühren in Bochum, zunächst einmal abfragen, ob es nach wie vor Interesse an einer solchen gemeinsamen Campmöglichkeit während des Gipfels gibt. Sollte ein solches Interesse weiterhin bestehen, dann wäre es super, wenn sich außerdem Leute bei uns melden, die Lust daran haben, das Barrio mit uns gemeinsam zu organisieren.
WO GENAU?
Auf welchem Camp unser "Yellow Barrio" entstehen soll, muss heute noch offen gelassen werden. Bisher sind nur das Basis-Camp Reddelich und sowie das in Rostock genehmigt. Uns erscheint es sinnvoll, ein "Yellow Barrio" auf einem möglichen Satellitencamp unweit des Basiscamps zu errichten. Das kann aber noch ausdiskutiert werden.
WAS KÖNNT IHR JETZT TUN?
--> Sagt doch einfach mal unverbindlich Bescheid, was ihr von der Idee haltet und ob ihr (bzw. eure Gruppe) während der G8-Woche (02.-09. Juni) gerne in einem "Yellow Barrio" nahe Heiligendamm unterkommen würdet. Rückmeldungen sind wichtig, um einschätzen zu können, wie die Stimmung für eine solche Idee ist. Am einfachsten geht das per Mail.
--> Wer Lust hat, ein mögliches "Yellow Barrio" mitzuorganisieren, kann sich ebenfalls auf die gleiche Art melden. Klar ist: Wenn wir das machen, werden noch einige helfende Hände benötigt.
--> Vorschläge, Kritik und weitere Ideen können nicht nur an uns per Mail gesendet, sondern auch im Bildungs-Wiki gesammelt werden: http://wiki.bildung-schadet-nicht.de/index.php?title=G8_und_Bildung/YellowBarrio
WEITERE INFORMATIONEN:
---> Informationen zu den Camps von der CampAG: http://www.camping-07.de/
---> Kontakt zum Mitmachen bei der Organisation eines "Yellow Barrio": protestkomitee[ÄT]gmx.de oder yellowbarrio[ÄT]gmx.de
Ideen, Anmerkungen, Vorschläge, Kritik
Hier könnt ihr eure Meinung hinterlassen bzw. den Text ergänzen. Was haltet ihr von der "Yellow Barrio"-Idee?
Eine Sache finde ich besonders wichtig: Dieses Camp sollte so international wie möglich auszurichten sein. Es wäre super, wenn Hochschulgruppen und Vertretungen (z.B. AStenähnlich Gebilde) aus ganz Europe bald angeschrieben werden könnten, so dass diese auch in ihren jeweiligen Städten mobilisieren können. Es ist wichtig für Anreisende zu wissen, wo sie denn nun übernachten können bevor sie ihre Reise planen und antreten. Aus folgenden Gründen würde solch ein Camp viele Vorteile bringen: einerseits hat es einen enormen symbolischen Wert, wenn Studierende aus ganz Europe (oder vielleicht sogar noch anderen Teilen der Welt) für kostenfreie und unabhängige Bildung eine Woche zusammen campen, demonstrieren und leben. Außerdem wäre es eine super Gelegenheit sich auszutauschen bezüglich der Protesterfahrungen in den unterschiedlichen regionalen Gebieten und vernetzen. Und last but not least ist es auch ein überaus großer Motivationsfaktor, wenn mensch sich mit tausenden anderen Studierenden und SympathisantInnen, welche mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, zusammentreffen und praktisch erfahren, dass sie Teil einer internationale Bewegung sind. Dies könnte nach den G8 Protesterfahrungen auch gut wieder zurück in die Hochschulen Europas (der Welt) getragen werden.
Da sowieso ein internationales Vernetzungstreffen + Bildungsdemo in Hamburg geplant ist, könnte mensch auch gleich Vertreter jeweiliger Bewegungen oder studentischen Orgs. in anderen Teilen der Welt einladen sich daran zu beteiligen und ihnen gleichzeitig dieses Camp während der G8 Proteste anbieten.
Am wichtigsten wäre es sich besonders auf diejenigen Regionen zu konzentrieren wo zur Zeit Protestaktionen gegen neoliberale Umstrukturierungen im Bildungsbereich stattfinden. Das wären u.a. insbesondere Serbien (Belgrad), Israel, Griechenland, Frankreich, England und Österreich. Falls Kontakte zu Aktiven in Mexiko, U.S.A., Kanada, Chile, Philippinen, P.R. China oder anderen bestehen, wo ebenfalls Leute gegen die gleichen Zwänge Widerstand leisten, dann sollte mensch diese auch nutzen. Für eine Zusammenfassung der Studentenproteste in vielen Regionen der Welt gegen neoliberale Reformen im Buldungswesen: http://fading-hope.blog-city.com/international_student_protests_2007.htm Es geht weiter! SoliGruß aus Marburg.
[http://wiki.bildung-schadet-nicht.de/index.php/G8_und_Bildung/YellowBarrio]
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To BAO Kavala with Love
Souvenirs from KAVALA
Eine Delegation des "Dissent!"-Netzwerkes und der "International Brigades" haben Kavala besucht, und dabei einiges herausgefunden. Besondere Aufbau-Organisation (BAO) Kavala ist der "super smart" ausgedachte Name der Spezialeinheit zur Sicherung des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm.
Warum?
Dazu Polizei-Führer Knut Abramowski (Zitat aus dem Kavala-Report): "Kavala ist eine nordgriechische Stadt, die ebenso wie der Tagungsort Heiligendamm die "weisse Stadt am Meer" genannt wird. Wir brauchten einen unverkennbaren Namen für unsere Organisation und ich glaube, den haben wir mit Kavala gefunden."
Tja, dieser Name hat nicht nur bei den Veranstaltungen der BAO Kavala in der Region um Rostock und Bad Doberan für viel Gelächter gesorgt, sondern auch in Griechenland, denn ...
1. Kavala bedeutet für die Griech_innen zum einen Kavallerie.
2. Die zweite Bedeutung wurde uns mit einem Schmunzeln erklärt, stehe für Sex - "having a kavala". Evtl. fand das der Polizeiführer auch gut, denn wir haben am Souvenirstand etwas gefunden, was Herr Abramowski evtl. zu diesem Namen inspiriert haben könnte. Die Vermutung ist, dass sich Polizeiführer Knut als umworbener Feldherr sehen wollte. Das extrem sexistische Souvenir fanden wir total scheiße, aber wer weiss schon wie Polizei-Führer-Hirne ticken.
Wir wissen nur eins: Die REVOLUTION ist sexy!
3. Was auch immer zum konfusen Namen "BAO Kavala" geführt hat - der Vergleich Heiligendamm - Kavala = "weiße Stadt am Meer" kann es jedenfalls nicht gewesen sein, denn ... Kavala ist die "azure town" nicht die weiße Stadt. War das schlechte Recherche der inzwischen über 350 Beamt_innen oder einfach nur gelogen? Wir wissen es nicht.
GRIECHENLAND und die alltäglichen Revolten
Am Tag nach unserem Besuch in Kavala sind in ca. 5 Knästen in Griechenland Revolten ausgebrochen und es fanden spontane Solidaritätskundgebungen statt. Berichte darüber und über Studi-Demos etc.: s. einige Artikel auf englisch unter www.athens.indymedia.org - ES LOHNT SICH sehr, da mal reinzuschauen - auch wegen der Bilder!
FREIHEIT FÜR TIMO UND ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN
Wir fordern die Freilassung von Timo und allen anderen Anarchist_innen und Revolutionär_innen, die vom System eingesperrt worden sind. Morgen findet in Athen eine Soli-Demo für ihn und andere politische Gefangene statt.
Erstmal bleibt uns nur zu sagen "From Kavala with Love!". Und - heute ist nicht alle Tage - wir kommen wieder - keine Frage!
Wir hatten einen sehr schönen entspannten Urlaubstag in dieser Stadt - ohne Polizeikontrollen und dem ganzen anderen Scheiß der allen das Leben in Heiligendamm und der Region zur Qual macht.
Gezeichnet: Dissent! und International Brigades
[http://de.indymedia.org/2007/04/173901.shtml]