2007-04-10
Gewerkschaftsjugend fordert “Gute Arbeit” weltweit
Als junge GewerkschafterInnen sind wir Teil des Protestes gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm.
Die G8 stehen für eine Globalisierungspolitik, die die Liberalisierung des Handels als oberstes Primat hat.
Die soziale Dimension der Globalisierung bleibt dabei weitgehend ausgeblendet. Gewinnmaximierung für wenige und Verarmung für viele sind die Folgen. Die DGB-Jugend verurteilt, dass die Hauptprofiteure der internationalen Arbeitsteilung die transnationalen Konzerne und Kapitalgesellschaften sind. Oftmals wird nur noch dort investiert, wo die Löhne am billigsten sind. Die Globalisierung von Kapital- und Arbeitsmärkten hat die Beschäftigten weltweit in Konkurrenz zueinander gebracht. Skrupellos werden die Belegschaften einzelner Länder, Branchen und Standorte gegeneinander ausgespielt – in einem Dumpingwettbewerb um Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen, Löhne und Menschenwürde. Junge Menschen sind überall von Arbeitslosigkeit und prekärer Beschäftigung besonders betroffen.
Obwohl sie weltweit lediglich 25% der arbeitsfähigen Bevölkerung ausmachen, stellt die Gruppe der unter 24-Jährigen fast die Hälfte aller Arbeitslosen. Junge ArbeitnehmerInnen sind besonders betroffen von: extrem langen Arbeitszeiten, gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen, befristeten Verträgen, geringer Bezahlung und fehlendem sozialen Schutz. Der Arbeitsplatzmangel drängt vor allem Jugendliche in Entwicklungsländern in den informellen Sektor. Schätzungsweise 85% der weltweit neu geschaffenen Jobs sind im informellen Bereich. Die Gewerkschaftsjugend wehrt sich dagegen, dass Arbeit als Ware verstanden wird und fordert eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Deshalb heißt unser Maßstab “Gute Arbeit”: mit einem Lohn, von dem man anständig leben kann, mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und der Möglichkeit zu persönlicher Entwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe. Die Frage danach, wie wir leben und arbeiten wollen, kann nur global beantwortet werden. Nur international gültige Arbeits- und Sozialstandards können Lohn- und Sozialdumping verhindern. Die Schaffung von “Guter Arbeit” bestimmt über unsere Zukunft!
Die DGB-Jugend fordert:
www.dgb-jugend.de/g8
V.i.S.d.P.: René Rudolf, Bundesjugendsekretär der DGB-Jugend