Polizei beendete Karnevals-Klamauk am Sicherheitszaun

Ostsee Zeitung 19. Februar 2007

Heiligendamm (OZ) Gipfelgegner trafen sich gestern am Sicherheitszaun, der derzeit für den Weltwirtschaftsgipfel G8 um Heiligendamm errichtet wird. „Bisschen Karneval kann wohl nicht schaden“, meinte Initiator Adolf Riekenberg (56) vom globalisierungskritischen Netztwerk „Attac“.

Punkt 11.11 Uhr setzte sich die nur etwa zehn Leute starke, karnevalistisch verkleidete Gruppe in Bewegung. Von zwei verduzten Polizeibeamten, die am Zaun postiert waren, ließen die nicht angemeldeten Demonstranten sich nicht aufhalten. Die Aufforderung sich auszuweisen quittierten sie mit „Helau-“ und „Alaaf“-Rufen. Dann entrollten sie zwei Transparente: „Heiligen-Lympics“ stand auf dem einen, „Nicht alles so eng sehen“ auf dem anderen.

Eine „Zaunkönigin“ hielt die olympische Fackel und stellte die Gruppe als „Besondere Zaunabbau-Organisation Karnavala“ vor. Eine „Tunte“ hielt eine kurze Büttenrede: „Mallorca-Preise am Strand, ganz Heiligendamm ist für privat erklärt, mir und dir damit der Zutritt verwehrt.“ Dann begannen die „Heiligen-Lympics“. Erste Disziplin: Mit Wasser gefüllte Luftballons über den Zaun werfen. Zweite Dispziplin: „Zaunziehen“. Ein Seil wurde durch den Zaun gesteckt, auf jeder Seite zog eine Mannschaft.

Der Spaß allerdings währte nicht lange. Schon nach etwa zehn Minuten waren die „Heiligen-Lympics“ beendet. Vier Polizisten kamen hinzu und beendeten das bunte Treiben mit einer deutlichen Aufforderung: „Können wir mal kurz Pause machen?“
M. STÖCKLIN