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15.06.2009

L' Aquila und die anderen*

Wir sind gegen den G8 und und wir sind besonders gegen den G8 in L' Aquila. Dieses Territorium schickt sich an, die dramatischste Phase in der Zeit nach dem Erbeben zu durchleben, in der die Militarisierung den Evakuierten die unter dramtischen Umständen in den Zeltlagern und allgemein auf dem gesamten abruzzischen Territorium leben, immer heftiger zusetzt, während jeder Versuch der Partizipation im Keim erstickt wird und die Tragödie im Zuge des Bauspekulationsplans, den die Regierung Berlusconi schon in der Schublade hatte, zum Schnäppchen wird. Dieser Notstand lässt aber niemanden außen vor: die im Dektret 39/2009 verbürgte, autoritäre Praxis stellt einen Demokratiealarm dar, das die Zukunft unseres ganzen Landes betrifft.

Pic: Police

Die Territorien, die Gemeinschaften und die sozialen Organisationen im Widerstand gegen die Krise, die Verteuerung der Presie, die Prekarität, die Arbeitslosigkeit, die Verwüstung der Umwelt, die Kommerzialisierung der gemeinschaftlichen Güter schließen sich in aktiver und Anteil nehmender Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürger der Abruzzen zusammen. Von Vicenza bis Chiaiano über alle Posten der Solidarität und Demokratie, die in Italien r-Existieren**, verurteilen sie die Entscheidung, den G8 nach L' Aquila zu verlegen.

Vom 2. bis zum 10. Juli rufen wir zur breit gestreuten Mobilisierung in allen Städten auf; diverse Initiativen wurden schon von territorialen Zusammenhängen auf Sardinien und am 4. Juli in Vicenza gegen den Militärstüzupunkt angesetzt.

Die Mobilisierungen werden gegen die Verantwortlichen für die Krise gerichtet und durch die Frage des sozialen Wiederaufbaus im abruzzischen Territorium geprägt sein.

Wir laden alle sozialen Wirklichkeiten und die in der Bewegung ein, diesen Vorschlag zu übernehmen und ihn generalisiert geltend zu machen, in dem breit gestreute Empörung und Radikalität zum Ausdruck gebracht werden, wie man sie schon in den nächsten Tagen bei Anlässen der Auseinandersetzung und territorialen Initiativen erleben wird.

L' Aquila, die für die Aufzwingung eines neuen Modells der Notstandsbewältigung durch Militarisierung des Territoriums steht, unterstützt die landesweiten Mobilisierungen und organisiert an einem Tag Foren zu den Themen der Krise und des sozialen und politischen Wiederaufbaus der Region um L' Aquila, die von der heutigen Vollversammlung gemeinschaftlich mitgetragen und -verantwortet werden.

Was die in der Umgebung von L' Aquila zu verwirklichenden Initiative betrifft - die von allen bei der Vollversammlung Anwesenden für zentral befunden wurde - sollen die Formen und Modalitäten von den auf dem regionalen Territorium aktiven Subjekten und von den vom Erdbeben betroffenen Bevölkerungen in den kommenden Tagen bestimmt werden.

Das nächste Landesweite Treffen wird in L' Aquila am 21. Juni abgehalten werden. Dabei wird auch eine Begehung des Standortes, der sich anbietet, um den Tag der Foren zu beherbergen.

Vollversammlung vom 1. Juni

A.d.Ü.:

* im Original: "le altre" - in der weiblichen Form. Es sind also die anderen Städte gemeint

** nicht ohne Veluste übersetzbar: Resistenza = Widerstand, Esistenza = Existenz

*** Dieser Begriff hat nicht annähernd eine angemessene Entsprechung im Deutschen, deshalb wird er wörtlich übersetzt. In der deutschen Sprache kommt "Zusammenhang" der Begrifflichkeit am nächsten, ohne dabei der Bedeutung im italienischen aber vollkommen gerecht zu werden: mit "Realtá" sind soziale oder, gegebenenfalls, politische "Wirklichkeiten" gemeint, aso Situationen und das, was sich aus diesen heraus bildet. Das Bild der "Wirklichkeiten" hebt deutlicher als der deutsche Begriff "Zusammenhang" den Gedanken der Teilnahme, der Gestaltung und der Mitsprache als gesellschaftlicher Körper im gesellschaftlichen Kontext hervor.

Source: http://www.epicentrosolidale.org/?p=6353