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Heiligendamm. Jagdfeld sammelt wieder
Fleißig ist Anno August Jagdfeld schon, das muss man ihm lassen. Derzeit sammelt er frisches Geld für seine Fundus-Gruppe ein, genauer gesagt, für das Grand Hotel Heiligendamm, in dem noch Mitte 2007 der G8-Gipfel der wichtigsten Staats- und Regierungschefs stattfand. 30 Millionen sollen es werden, und sie sollen vor allem die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft erhalten, nachdem die HypoVereinsbank im Juni 2007 Kredite von über 15 Millionen Euro gekündigt hatte. Über die Rechtmäßigkeit dieser Kündigungen wird derzeit vor Gericht gestritten.
Den Versuch Jagdfelds, die geplatzten Kredite durch Darlehen der Anleger zu ersetzen, hatte die Bundesbank im April 2007 unterbunden. Die potentiellen Neuanleger (ab 25.000 Euro aufwärts plus fünf Prozent Agio) sollen mit einer angekündigten Vorzugsausschüttung von sechs Prozent p. a. für die nächsten zehn Jahre motiviert werden. Allerdings: Bisher hat das Grand Hotel Heiligendamm vor allem Verluste produziert: Gut 43 Millionen Euro bis Ende 2006, inkl. 23 Millionen Abschreibungen. Für 2007 werde jedoch erstmal ein ‚ausgeglichenes Ergebnis’ erwartet, so der Prospekt vom November 2007.
Bei der neuen Sammelaktion scheint indessen Eile durchaus geboten. Denn falls der Rechtsstreit mit der HypoVereinsbank zu Ungunsten Jagdfelds ausgeht und bis dahin nicht genügend frisches Geld eingesammelt wurde, könnte es zur Zwangsversteigerung und dem Verlust des Kommanditkapitals von circa 127 Millionen Euro kommen, so die Risikohinweise im Prospekt. Eine Leistungsbilanz wurde schon seit mehreren Jahren nicht mehr veröffentlicht.