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2007-03-01

Die Globalisierung im Ohr - Ein Jugendradioprojekt vor und um den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm

20.-22. April

11.-13. Mai

1.-3. Juni 2007

Drei Wochenenden mit folgenden Schwerpunkten:

Globalisierung? Was ist denn das?

Global Lokal: Auswirkungen von Globalisierungsprozessen auf die Region Mecklenburg-Vorpommern

Radio selbst gemacht: Recherche,

Interviews, Radiobeiträge erstellen

Die Idee

Im Juni 2007 findet in Heiligendamm der G8-Gipfel statt. Aus diesem Anlass treffen sich nicht nur Regierungschefs, um auf streng gesichertem Terrain und hinter verschlossenen Türen wirtschaftspolitische wie militärische Absprachen zu treffen, sondern voraussichtlich tausende von Menschen, die gegen diese herrschende Weltordnung und ihre Auswirkungen ihre Stimmen erheben wollen. Das Projekt "Globalisierung im Ohr" will mit Jugendlichen eine radiophone journalistische Begleitung des G8-Gipfels und der Gegenveranstaltungen ermöglichen. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf Demo-Berichterstattung, sondern auf einer inhaltlichen Annäherung an globalisierungsrelevante Themen, die bereits im Vorfeld des Gipfels recherchiert und auch gesendet werden können.

Wir wollen vor allem die lokalen Auswirkungen der Globalisierung aus erster Hand erfahren und in Form von Radio-Reportagen vermitteln. Die Region Mecklenburg Vorpommern bietet hier einige interessante Ansatzpunkte.

Themen
Die Themen der Reportagen und Berichte sollen zusammen mit den TeilnehmerInnen erarbeitet werden. Hier aber schon mal einige Vorschläge, wohin die Reise gehen könnte:
1. Globalisierte Fischerei und weltweite Warenströme im Hafen Wismar oder Rostock:
Rostock und Wismar sind alte Hansestädte und auch heute noch große Häfen, wenngleich sie deutlich an Bedeutung eingebüßt haben. Hier bieten sich vielfältige Ansatzpunkte für Berichte und Reportagen. Die Überfischung der Meere und die Konsequenzen für die lokalen Fischer; Frischer Fisch aus Fischers schwimmender Fischfabrik - Globalisierung und Fischfang.
2. Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Möglichkeiten kollektiver Organisierung am Beispiel Ulenkrug: Der kollektiv betriebene Hof "Ulenkrug", der im Longo-Mai-Netzwerk organisiert ist, versucht kapitalistischer Verwertungs- und Leistungslogik ein grenzüberschreitendes Konzept kollektiver Landwirtschaft entgegen zu setzen. Wie sieht dieser Gegenentwurf aus? Wie das Leben und Wirtschaften in der konventionell betrieben Landwirtschaft?
3. Vereinnahmung von Globalisierungskritik durch Rechte: Rechte Ideologen propagieren die Rückkehr zum "ethnisch reinen" Nationalstaat als Gegenkonzept zur Globalisierung. Wie wirkt sich rechte Hegemonie zusammen mit staatlicher Ausgrenzung auf hier lebende Flüchtlinge und MigrantInnen aus. Welche Erfahrungen werden gemacht und was sind Gegenstrategien?

Ziele
Mit dem Projekt "Die Globalisierung im Ohr" wollen wir die bestehende linke Jugendkultur vor Ort stärken. Den Teilnehmenden soll die Möglichkeit gegeben werden, sich kritische Perspektiven auf Globalisierungsprozesse zu erarbeiten. Auch um rechten Vereinnahmungsversuchen in dem Bereich zu widerstehen. Davon ausgehend können sich die Jugendlichen aufmachen, Alternativen und Widerstandsmöglichkeiten kennen zu lernen, zu entwickeln und zu erproben.
Der zweite Schwerpunkt liegt in der Vermittlung von Medienkompetenz. Mit Medien kritisch umgehen und diese selbst zu gestalten sind das, worauf es uns in der Hinsicht ankommt. Dazu bietet das Medium Radio kreative und vielfältige Möglichkeiten: Erarbeitung von Themen, die Recherche, das Erlernen der Interview-Führung (Wie erfahre ich, was ich wissen will?), digitale Schnitttechnik und damit die Möglichkeiten und Gefahren der Manipulation kennen zu lernen.

Umsetzung
Das Projekt findet an 3 Wochenenden in Rostock und Umgebung statt.

1. Wochenende: 20.-22. April 2007
Am ersten Wochenende wollen wir uns gemeinsam mit Hilfe von Handbüchern, Texten und Filmen einen kritischen Begriff der Globalisierung erarbeiten. Erste Themen werden fokussiert. Daneben geht es vor allem auch um die technische Einführung in die journalistische Arbeit und speziell die Arbeit im Radio.

2. Wochenende: 11.-13. Mai 2007
Am zweiten Wochenende wird sich vertieft mit den Themenschwerpunkten beschäftigt. Die Recherche geht weiter, potentielle InterviewpartnerInnen werden gefunden. In kleineren Teams wird das Material für Beiträge gesammelt und dann bearbeitet und geschnitten. Die fertigen Beiträge werden über freie Radiosender (Radio
LOHRO) oder im Internet (Indymedia) gesendet

3. Wochenende: 1.-3. Juni 2007
Das dritte Wochenende findet zum Auftakt der Gipfelproteste statt. Wir können das Ankommen und den Aufbau des Protestcamps mit Berichten und Interviews mit AktivistInnen begleiten. Was für verschiedene Protestströmungen gibt es? Was ist an Aktionen in den nächsten Tagen geplant?
Teilnahme
Die Teilnahme an allen drei Wochenenden wird gewünscht, da sie aufeinander aufbauen. An dem Projekt "Die Globalisierung im Ohr" können Jugendliche im Alter zwischen 15 und 23 Jahren teilnehmen. Maximal 14 TeilnehmerInnen. Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung per Mail unter g8@radiokonkret.de oder telefonisch unter 030-26325006
Kosten
Für die Teilnahme an allen 3 Wochenenden erheben wir eine Verpflegungspauschale von 30 Euro. Ansonsten fallen keine weiteren Kosten an. Für Unterkunft und Fahrtkosten ist gesorgt. Wir bitten, die 30 Euro bis zum 31.März auf folgendes Konto zu überweisen: Fibb e.V., Berliner Postbank, Kto.-Nr. 648071108, BLZ 10010010, (Kennwort: "G8")

Durchführende
Tim Zülch (35) und Jetti Hahn (30) werden gemeinsam dieses Projekt anleiten. Wir verstehen uns vor allem als Begleitung und Unterstützung. Seit mehreren Jahren sind wir selbst in der antirassistischen politischen Arbeit als auch in der Bildungsarbeit tätig. Tim Zülch ist zudem freier Radiojournalist.